Israel: Verheerender Brand:"Wir haben die Kontrolle verloren"

Bei dem schlimmsten Großbrand in der Geschichte Israels gelingt es der Feuerwehr nicht, die Situation in den Griff zu bekommen. Das Feuer frisst sich immer weiter in Richtung der Hafenstadt Haifa.

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Quelle: AFP

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Mindestens 41 Menschen tot, mehr als 17.000 auf der Flucht: Der schlimmste Großbrand in der Geschichte Israels ist weiterhin außer Kontrolle - die bisher eingesetzten Rettungskräfte vermögen die Feuerwalze nicht zu kontrollieren.

Aerial view of a fire that broke out in the Carmel Forest, near the northern Israeli city of Haifa

Quelle: REUTERS

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Die Flammen drangen am Freitagmorgen aus dem Karmel-Gebirge in Richtung der Hafenstadt Haifa im Nordwesten Israels vor.

Großbrand in Israel

Quelle: dpa

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Satellitenaufnahmen der Nasa, die vom Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer (MODIS) des Aqua-Satelliten am 3. Dezember aufgenommen wurden, zeigen die Waldbrände in Israel. Die Feuerwalze in Israel rollt auf die Großstadt Haifa zu.

Waldbrände Israel

Quelle: SZ-Karte

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Das Katastrophengebiet in der graphischen Übersicht.

Benjamin Netanyahu, Yona Yahav, Yuval Steinitz

Quelle: AP

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Vorsorglich ordnete Haifas Bürgermeister Yona Yahav - hier links im Bild (mit Premier Benjamin Netanjahu und Finanzminister Yuval Steinitz vor wenigen Tagen bei der Eröffnung des sogenannten Karmel-Tunnelsystems in Haifa) - die Evakuierung des Vororts Denya an. Zwar bestehe keine unmittelbare Gefahr, meinte er, "aber wir wollen nichts riskieren".

Up to 40 feared killed in major Israel fire

Quelle: dpa

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Zuvor schon waren Tausende Menschen aus verschiedenen Dörfern vor dem Buschfeuer in Sicherheit gebracht worden. Dennoch wurden einzelne Siedlungen bereits von den Flammen zerstört.

Auch das Damon-Gefängnis (Bild) wurde evakuiert.

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Am Vortag waren 40 Menschen in den Flammen umgekommen. Die Opfer waren überwiegend Wachleute, die dabei helfen sollten, 500 Häftlinge aus der Strafanstalt vor dem Feuer in Sicherheit zu bringen. Der Bus mit 50 Wachmännern an Bord wurde durch einen umfallenden brennenden Baum aufgehalten. Danach gab es für die meisten Männer kein Entkommen mehr aus dem Flammeninferno.

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Trotz intensiver Bemühungen gelang es den im pausenlosen Einsatz stehenden Feuerwehren aus dem ganzen Land auch in der Nacht zum Freitag nicht, den Brand unter Kontrolle zu bringen oder einzudämmen. "Wir haben die Kontrolle über das Feuer verloren", wurde ein Feuerwehrsprecher zitiert.

Im Bild: Ein israelischer Feuerwehrmann übergießt sich bei Beit Oren nahe Haifa mit kühlendem Wasser.

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Die Rettungskräfte geben alles. Zwei Feuerwehrleute galten am Freitagmorgen als vermisst.

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Ihre ganzen Hoffnungen setzten die Helfer jetzt in den Einsatz von Löschflugzeugen, die aus Europa in Richtung Israel gestartet sind - die in Israel zur Verfügung stehenden Löschflugzeuge sind offenbar viel zu klein.

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Mehr als 20 Löschflugzeuge wurden aus vielen Ländern Europas, arabischen Nachbarstaaten sowie den USA erwartet. Am Freitag waren viele von ihnen bereits im Einsatz.

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Löschflugzeuge bei der Aufnahme von Wasser: Auf sich allein gestellt, würde Israel den Großbrand nicht in den Griff bekommen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat deshalb das Ausland um Hilfe gebeten. Die Solidaritätswelle rollte umgehend an. Auch aus Ländern, von denen man es nicht sofort erwartet hätte, wie der Türkei, mit der Israel wegen des Gaza-Hilfsflotten-Zwischenfalls zurzeit im Clinch liegt.

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Bis zum Donnerstagabend hatte das Feuer - hier eine Ansicht eines Hauses nahe Haifa - bereits eine Fläche von 2800 Hektar vernichtet. Angefacht vom Wind fraß sich die meterhohe Feuerwalze durch die völlig ausgetrocknete Wald- und Buschlandschaft.

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"Eine derartige Ausbreitung haben wir noch nie gesehen", sagte Haifas Bürgermeister Yahav.

In Israel hat es seit Monaten nicht mehr richtig geregnet. Auch die Armee hilft bei der Brandbekämpfung mit. Schwere Bulldozer brachen Schneisen ins Gestrüpp und Unterholz, um den Löschfahrzeugen einen Weg zu den Brandherden zu bahnen.

People who were evacuated from their houses, rest in a hotel lobby in Haifa in the north of Israel

Quelle: Reuters

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Eine Hauptstraße, von der sich viele Feuerwehrleute erhofft hatten, sie würde als Brandschneise die Flammen aufhalten, erfüllte die in sie gesetzten Hoffnungen nicht. Die Flammen überwanden das Hindernis innerhalb kürzester Zeit und fraßen sich weiter auf Haifa vor. Evakuierte Menschen in einer Hotellobby warten gebannt auf die weiteren Entwicklungen.

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Das Ganze sehe "wie ein Vulkan" aus, sagte ein Bewohner Haifas zu dem nächtlichen Flammenmeer im Hinterland der drittgrößten Stadt Israels.

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Aus dem Haifa-Vorort Denya wurden israelischen Medienberichten zufolge knapp 2500 Menschen in Sicherheit gebracht. Die Evakuierung sorgte in der Hafenstadt für ein größeres Verkehrschaos. Zuvor schon hatten rund 13.000 Menschen die Siedlungen und Dörfer im Karmel-Gebirge verlassen. Und die Feuerwehr versucht mit allen Mitteln Orte zu retten - wie hier ein Einsatzteam in Tirat Carmel wenige Kilometer südlich von Haifa.

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Quelle: Getty Images

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Viele Menschen warteten noch in der Nacht auf Einsatzkräfte und hofften, dass sie das Feuer nicht erreicht. Mit der internationalen Hilfsaktion bestehen bessere Chancen, die Brandherde einzudämmen.

Trotz dieser Solidarität bleibt bei manchem Israeli ein bitterer Beigeschmack zurück. Der Nationalstolz ist sichtlich verletzt. Ein Land, das Spionagesatelliten starte, abschreckende Militäroperationen ausführe, bei Hochtechnologien führend sei, habe nach sieben Stunden keine Bestände mehr zur Brandbekämpfung, kommentiert die Tageszeitung Maariv. "Mit heruntergelassenen Hosen" stehe man da und warte auf Löschflugzeuge der "Großmacht Zypern", heißt es zynisch.

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Quelle: AFP

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Die Feuerwalze erreichte am Freitag die ersten Außenbezirke der nordisraelischen Hafenstadt Haifa - in Tirat Carmel loderten die Feuer an einem Berghang.

© dpa/grc/mel
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