Irritierendes Tattoo von Chris Brown:Die bösen Geister, die er rief

Ein Frauengesicht mit aufgeplatzter Lippe, einem blauen Auge und Kratzern: Das neue Tattoo am Hals von US-Sänger Chris Brown gleicht dem Bild seiner verprügelten Ex-Freundin Rihanna. Der Rapper, der gerade wieder dabei war, sein Image aufzupolieren, will davon freilich nichts gemerkt haben.

chris brown

Chris Brown bei den MTV Video Music Awards Anfang September. Über dem Hemdkragen sind die Tattoos an seinem Hals zu erkennen. Das umstrittene Masken-Bild trug er zu dem Zeitpunkt schon, allerdings auf der rechten Seite.

(Foto: Süddeutsche.de/dapd)

Es hätte auch einen Szene aus einem Film über häusliche Gewalt sein können. Ein junges Pärchen ist in einem Sportwagen unterwegs. Er bekommt eine Textnachricht von seiner Ex-Freundin, seine Begleiterin wird sauer. Ein Streit bricht aus - und eskaliert. Er schlägt ihren Kopf gegen ein Autofenster, malträtiert ihr Gesicht, beißt ihr sogar ins Ohr und in die Finger.

Doch der Gewaltausbruch hat tatsächlich stattgefunden. Das legen zumindest die Akten des Los Angeles Police Department nahe, das den realen Fall vor drei Jahren dokumentiert hat. Aus der Behörde gelangte auch das Foto des Opfers ins Internet: Sängerin Rihanna ist auf dem Bild zu sehen, mit geschlossenen Augen, blauen Flecken und angeschwollener Lippe. Ihr damaliger Freund, R'n'B-Sänger Chris Brown, hatte die junge Frau so zugerichtet.

Die Aufnahme ging damals um die Welt. Jetzt sorgen wieder Bilder einer vermeintlich verletzten Frau für Aufregung - und wieder gerät Chris Brown deswegen in die Schlagzeilen: Der 23-Jährige hat sich an die rechte Seite seines Halses ein neues Tattoo stechen lassen. Zu sehen ist dort ein Frauengesicht, auf der einen Seite makellos, auf der anderen Seite mit dunklen Flecken übersäht, die Lippe lädiert.

Die Ähnlichkeit zu dem Foto seiner Ex-Freundin ist frappierend. "Es gibt keinen Zweifel daran, dass das Bild den größten Skandal seiner Karriere wieder in Erinnerung ruft. Es sieht absolut wie eine verprügelte Frau aus und ist total widerlich", bloggte Kira Cochrane vom Guardian.

Was hat sich der Sänger dabei gedacht?

Gerade hatte er sich im Musikbusiness einigermaßen rehabilitiert. Nach der Tat gelobte Brown zwar öffentlich Besserung. Ein Gericht verurteilte ihn wegen des Übergriffs zu einer Bewährungsstrafe und ließ ihn Sozialstunden ableisten. Doch nur langsam schaffte er es von einer persona non grata zurück zum respektablen Künstler. Bei den diesjährigen Video Music Awards (VMA) wurde ihm jüngst der Preis für das beste Video übergeben.

Mexikanische Maske? Kosmetikwerbung?

Es war auch sein Opfer, Rihanna, die ihm bei dieser Metamorphose half. Sie verlor im Zuge des Skandals nicht nur kaum ein böses Wort über ihren Ex, sondern nahm auch einen gemeinsamen Song mit ihm auf. Während eines Interviews mit US-Talkerin Oprah Winfrey brach Rihanna erst im August vor laufenden Kameras in Tränen aus und erklärte, Brown sei die "Liebe ihres Lebens". Comeback-Gerüchte um das Paar machten seitdem verstärkt die Runde, bei den VMAs sollen sie sich hinter den Kulissen geküsst haben.

Dass Brown nun mit seinem Tattoo nun an den Prügel-Skandal erinnert, erklärt sein Sprecher gegenüber dem Klatschportal TMZ mit einem Versehen. Das Frauengesicht habe ihn an einen Mexiko-Urlaub erinnern sollen und zeige eine Maske, wie sie beim traditionellen "Tag der Toten" in dem südamerikanischen Land zu sehen sei. Rihanna stelle das Bild nicht dar. Auch sein Tätowierer sprang dem Sänger bei und beteuerte laut TMZ, Brown habe ihm ein Bild aus einer Kosmetikwerbung als Vorlage gegeben.

Glaubwürdig oder nicht: Zumindest verbindet das On-Off-Pärchen nicht zuletzt die gemeinsame Vorliebe für gestochene Körperkunst. Beide haben unzählige Tattoos. Rihanna twitterte vor wenigen Tagen ihr neuestes: Die Sängerin trägt nun unter der Brust ein Bild der ägyptischen Göttin Isis, als Erinnerung an ihre verstorbene Großmutter.

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