Indonesien:Zahlreiche Tote bei Flugzeugabsturz

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Ein seit Montag vermisstes indonesisches Verkehrsflugzeug ist abgestürzt. Dabei kamen mindestens 90 Menschen ums Leben. Das Wrack der Maschine wurde in einer abgelegenen Gebirgsregion auf der Insel Sulawesi entdeckt. Die Absturzursache ist noch unklar.

Zwölf Menschen überlebten das Unglück im Westen der indonesischen Insel Sulawesi, wie der Radiosender lshinta in Jakarta am Dienstag unter Berufung auf die Polizei meldete. Zum Zustand der Überlebenden gab es zunächst keine Angaben.

Der Kontakt zu der Boeing 737-400 der privaten indonesischen Fluggesellschaft Adam Air war am Vortag bei schlechtem Wetter auf dem Flug von der Insel Java nach Sulawesi abgebrochen.

Suchflugzeuge fanden die Trümmer am Dienstagmorgen in einer Bergregion rund 40 Kilometer von der Stadt Poleyali entfernt. An Bord der Maschine mit der Flugnummer KI-574 befanden sich 96 Passagiere, darunter sieben Kinder und vier Babys, sowie sechs Crew-Mitglieder.

Zugang zu Opfern erschwert

Laut einem Sprecher von Adam Air waren drei Ausländer an Bord. Es handle sich um einen US-Bürger und seine beiden Töchter. Ob sie das Unglück überlebt haben, war zunächst nicht bekannt.

Rettungs- und Bergungsmannschaften seien auf dem Weg zu der Unglücksstelle, wurde der Leiter des indonesischen Luftwaffenstützpunkts in Makassar, Eddy Suyanto, zitiert. Heftiger Regen und starke Winde drohten die Arbeit der Einsatzkräfte zu behindern.

Laut des Polizeichefs von Polewali, Andry, erschweren die geographischen Bedingungen am Unglücksort die Kommunikation und den Zugang zu den Opfern erheblich. "Wir können nur zweirädrige Fahrzeuge benutzen; wegen des gefährlichen Terrains ist es unmöglich, mit normalen Autos oder Geländewagen zu fahren", sagte er. Am Einsatz sind eine Elite-Einheit der Luftwaffe sowie Heeressoldaten und Polizisten beteiligt.

Laut Medienberichten ging dem Flugzeug vermutlich der Treibstoff aus. Möglicherweise war jedoch auch schlechtes Wetter für den Absturz verantwortlich. Die Maschine war in Surabaya, der Regionalhauptstadt von Ost-Java, um 13:00 Uhr Ortszeit (7:00 Uhr MEZ) gestartet und sollte drei Stunden später in Manado landen, der Provinzhauptstadt von Nord-Sulawesi.

Notsignal gesendet

Nach vorläufigen Daten eines Satelliten sowie anderen Flugzeugen in der Region hatte die Unglücksmaschine noch bei schlechtem Wetter ein Notsignal gesendet, wie Ichsan Tatang, für Luftverkehr-Kommunikation zuständiger Generaldirektor beim Transportministerium, Reportern mitteilte.

"Wir haben Berichte, dass der Kontakt zur Maschine gegen 15:00 Uhr abbrach, eine Stunde später sollte sie am Sam Ratulangi Flughafen in Manado landen", hatte der Sprecher des Such- und Rettungsdienstes Indonesiens, Dodi, am Vortag berichtet.

Zu dem Zeitpunkt soll in der Region bereits heftiger Regen und starker Wind geherrscht haben. Im vergangenen Februar musste ein Passagierflugzeug derselben Fluglinie notlanden. An Bord waren die Navigationsgeräte und der Funkkontakt ausgefallen. Bei der Notlandung kam niemand zu Schaden.

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