Indischer Minen-Baron:50 000 Gäste bei indischer Prunk-Hochzeit

Indischer Minen-Baron: Der Bräutigam Rajeev Reddy mit seiner Braut Bramhani, der Tochter des indischen Minen-Barons Janardhana Reddy, bei der Hochzeit.

Der Bräutigam Rajeev Reddy mit seiner Braut Bramhani, der Tochter des indischen Minen-Barons Janardhana Reddy, bei der Hochzeit.

(Foto: AFP)

Die Einladung kam als LCD-Bildschirm: Der indische Ex-Minister Janardhan Reddy hat die Hochzeit seiner Tochter ausgerichtet und Millionen Euro in eine sonderbare Location investiert - zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt.

Eine profane Einladungskarte zur Hochzeit? Nicht, wenn Janardhan Reddy, indischer Ex-Minister und Minen-Baron, die Hochzeit seiner Tochter Bramhani ausrichtet. Statt Einladungskarten erhielten die 50 000 geladenen Gäste eine blaue Box, darin: ein LCD-Bildschirm, der ein dreiminütiges Video abspielte, in dem Bräutigam Rajeev Reddy und seine Familie die Gäste herzlich zu den Feierlichkeiten einluden.

Der Ex-Politiker durfte erst vergangenes Jahr das Gefängnis auf Kaution verlassen, er soll an illegalen Minen-Geschäften beteiligt gewesen sein. Das hielt ihn nicht davon ab, die Feier für seine Tochter in einem extra dafür nachgebauten Hochzeitsdorf auf einem alten Palastgelände in der indischen Stadt Bangalore auf ziemlich kostspielige Art und Weise auszurichten. Indischen Medienberichten zufolge soll er zwischen 14 und 75 Millionen Euro in die Party investiert haben - weshalb sie ihn den "Cash King" tauften.

Prunk-Hochzeit zur falschen Zeit

Da die Feier im Stil einer pompösen indischen Landhochzeit stattfinden sollte, baute der Minen-Baron für seine Tochter kurzerhand ein ganzes Dorf aus Tempelanlagen, Häusern und Märkten nach. Damit es sich für die Gäste auch wirklich anfühlt, als wären sie in einem indischen Dorf unterwegs, wurden auf den Straßen Hüpf-, Rätsel- und Ballspiele gespielt, hier und da gab es einen Tigerkampf zu sehen.

Schlechtes Timing für eine solche Prunk-Hochzeit, schließlich hatte Indiens Premier Narendra Modi am vergangenen Mittwoch alle 500- und 1000-Rupien-Banknoten für ungültig erklärt und damit in ganz Indien für Chaos gesorgt.

In den großen Städten wurden die Filialen überrannt, manche Kunden mussten bis zu sieben Stunden in der Schlange warten. Die Banknoten können nur bis Ende Dezember gegen neues Geld eingetauscht werden, größere Beträge müssen auf ein Bankkonto eingezahlt werden oder verfallen. Die Geldinstitute dürfen nur neue Banknoten mit zusätzlichen Sicherheitsmerkmalen im Wert von 500 und 2000 Rupien das Stück ausgeben, jedoch in sehr begrenztem Umfang.

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