Indien und Pakistan:Mindestens 465 Tote bei Überschwemmungen

Flood victims wade through a flooded field as they head toward a boat to be evacuated in Jhang

Schwere Überschwemmungen in Pakistan zwingen viele Familien, zu fliehen.

(Foto: REUTERS)

465 Menschen sind bei Überschwemmungen ums Leben gekommen, zwei Millionen Menschen befinden sich auf der Flucht. Unter den Opfern sind 24 Menschen, die beim Einsturz einer Moschee starben.

  • Wegen anhaltenden Monsun-Regens sind in Indien und Pakistan zahlreiche Flüsse über die Ufer getreten.
  • Überschwemmungen und Erdrutsche haben mittlerweile mindestens 465 Opfer gefordert und zwei Millionen Menschen zur Flucht getrieben.
  • Zuletzt stürtzte eine Moschee im pakistanischen Lahore ein und begrub 24 Menschen unter sich.

Der Regen bringt eine Moschee zum Einsturz

Die gewaltigen Überschwemmungen in Pakistan und Indien haben mindestens 465 Menschen das Leben gekostet und mehr als zwei Millionen Menschen in die Flucht getrieben.

Unter den Toten befinden sich auch mindestens 24 Menschen, die am Dienstag beim Einsturz einer Moschee im pakistanischen Lahore begraben wurden. Die Moschee steht in einem Armenviertel am Stadtrand, dessen enge und überfüllte Gassen die Bergungsarbeiten erschwerten. Die starken Regenfälle der vergangenen Tage hatten die Stabilität des Gebäudes geschwächt.

Die Behörden in Pakistan kämpfen gegen die Zeit, um so viele Dörfer und Städte wie möglich zu evakuieren. In Punjab und Kaschmir brachten sich bereits rund eine Million Menschen in Sicherheit. Weiter flussabwärts in der Region Sindh sollen ebenfalls eine Million Menschen fliehen, teilte das Verteidigungsministerium mit. Fast 150 000 Hektar Ackerland seien allein in Punjab überflutet worden.

Hilflosigkeit und Wut

Im Norden Indiens, wo das Wasser sehr langsam abfließt, entlädt sich die Hilflosigkeit der Gestrandeten in Wut. Vier Helikopter mit Hilfsgütern konnten nicht landen, weil zornige Bewohner sie mit Steinen angriffen, wie der Sender NDTV berichtete. Zuvor seien zwei Helfer mit Latten attackiert worden. Mehr als 76 000 Menschen wurden dort seit Sonntag gerettet, Zehntausende warten noch auf Hilfe.

Starker Monsun-Regen, der bereits seit mehr als einer Woche anhält, ist verantwortlich für die Überschwemmungen. Zahlreiche Flüsse sind über die Ufer getreten, Erdrutsche und Schlammlawinen begraben ganze Ortsteile. In den vergangenen Jahren wurde Pakistan während der Monsun-Saison immer wieder von verheerenden Überschwemmungen heimgesucht. Kritiker werfen der Regierung vor, nicht genügend für den Schutz von Wohngebieten und Ackerland vor Überschwemmungen zu tun.

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