Indien:900 tote Meeresschildkröten angeschwemmt

Boys run near sand sculptures of Olive Ridley turtles made by Indian sand artist Pattnaik next to a dead turtle in Puri

Oliv-Bastardschildkröten sind in Indien vom Aussterben bedroht.

(Foto: REUTERS)

Im Süden Indiens sind hunderte Schildkröten tot an die Küste gespült worden. Tierschützer geben Fischern die Schuld. Die Tiere seien in deren Netzen ertrunken.

Hunderte Schildkröten sind im Süden Indiens tot an den Strand gespült worden. Die etwa 70 Zentimeter langen Tiere seien ertrunken, wahrscheinlich weil sie stundenlang in Schleppnetzen von Fischern gefangen gewesen seien, sagte Supraja Dharini, die Vorsitzende der Umweltschutzorganisation Tree Foundation. Bereits in der Nacht zum Samstag seien 800 Meeresschildkröten an der Küste angeschwemmt worden, weitere 100 am Tag danach.

Ihre Organisation habe Informationen aus der Bevölkerung, dass kurz vor dem Massensterben 45 bis 50 Schleppfischer bis auf drei oder vier Kilometer ans Ufer herangefahren seien, sagte Dharini weiter. Laut Gesetz müssten sie einen Abstand von mindestens acht Kilometern einhalten.

Die toten Tiere hätten klare Anzeichen von Ertrinken gezeigt wie etwa hervortretende Augen und geschwollene Nacken sowie interne Blutungen durch die Netze an der Unterseite der Körper. Die betroffene Schildkrötenart muss mindestens alle 45 Minuten an die Oberfläche, um Luft zu holen.

In den vergangenen Jahren fanden Umweltschützer bei ihren täglichen Kontrollen während der Brutzeit jeweils nur etwa zehn bis zwölf tote Tiere in dem betroffenen Gebiet. Dharini ist deswegen sicher, dass für das Verenden der Tiere an diesem Wochenende keine natürlichen Ursachen in Frage kommen. Die Oliv-Bastardschildkröte gehört in Indien zu den gefährdeten Tierarten, heißt es bei der BBC, die ebenfalls über den Fall berichtet.

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