Hurrikan "Maria":Staudamm gibt nach - Evakuierung auf Puerto Rico

Hurrikan ´Maria" - Puerto Rico

Ein Frau steht vor ihrem Haus umgeben von Hochwasser in Loiza, Puerto Rico. Nun droht der Bruch eines Staudamms.

(Foto: dpa)
  • Puerto Rico kämpft weiter mit den Folgen des Hurrikans "Maria". Im Nordwesten der Karibikinsel drohte nach Angaben der Behörden ein Damm zu brechen.
  • Die Bewohner der angrenzenden Städte und Gemeinden wurden aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Etwa 70 000 Menschen sollen betroffen sein.
  • "Maria" hatte am Mittwoch in dem US-Territorium gewütet. Dabei kamen sechs Menschen ums Leben. Auf anderen Karibikinseln starben weitere 19 Menschen.

Puerto Rico kämpft weiter mit den Folgen des Hurrikans Maria. Im Nordwesten der Karibikinsel drohte nach Angaben der Behörden ein Damm zu brechen. Ein Gebiet, in dem 70.000 Menschen leben, sollte evakuiert werden, teilte Gouverneur Ricardo Rossello am Freitag mit.

Maria hatte am Mittwoch in dem US-Territorium gewütet. Nach jüngsten Behördenangaben kamen dabei sechs Menschen ums Leben. Auf anderen Karibikinseln starben weitere 19 Menschen. Experten schätzten, dass durch die Zerstörungen und dem wirtschaftlichen Ausfall in der Region ein Schaden in Höhe von insgesamt 45 Milliarden Dollar anfallen dürfte.

Am Freitagabend fegte Maria nach Angaben des Nationalen Hurrikan-Zentrums der USA mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 205 Stundenkilometern an den Turks- und Caicosinseln vorbei. Es wurde erwartet, dass der Sturm sich auf dem Weg Richtung Norden nach und nach abschwächen dürfte. Teile der Südost-Küste der USA müssten dennoch mit hohen Wellen rechnen.

Auch in Puerto Rico bleibt die Lage angespannt. In dem US-Außengebiet mit seinen etwa 3,4 Millionen Einwohnern fiel der Strom aus. US-Präsident Donald Trump bezeichnete das US-Territorium als "völlig zerstört" und kündigte an, die Insel bald besuchen zu wollen. Er rief den Katastrophenzustand aus und sicherte finanzielle Unterstützung aus Washington zu.

Nächtliche Ausgangssperre in Puerto Rico

Der Gouverneur von Puerto Rico, Ricardo Rossello, sprach von einer großen Katastrophe und verhängte für die Bevölkerung eine nächtliche Ausgangssperre bis Samstag, um Rettungskräften den Zugang zu betroffenen Gebieten zu erleichtern und die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten.

Die Informationslage auf Puerto Rico ist problematisch - auf der gesamten Insel kollabierte das Kommunikationsnetz. Das Telefonnetz sei teilweise zusammengebrochen, die Energieversorgung völlig, sagte Rossello im Fernsehsender CNN. Aus dem besonders betroffenen Südosten der Insel gebe es bislang kaum Informationen. Es könne Monate dauern, bis die Schäden wieder behoben seien.

Am Dienstag war der Hurrikan bereits über den kleinen Inselstaat Dominica sowie über Guadeloupe hinweggezogen. Auf der zu Frankreich gehörenden Insel wurde ein Mensch von einem umstürzenden Baum erschlagen. Ein weiterer ertrank Behörden zufolge im Meer. Die Regierung von Dominica berichtet von mindestens 15 Toten, zahlreiche weitere Menschen würden noch vermisst. Es sei ein Wunder, dass die Zahl der Todesopfer nicht im dreistelligen Bereich liege, sagte Regierungschef Roosevelt Skerrit.

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