Vor drei Jahren wurde die erste Klage eingereicht. Eine Frau aus San Francisco, die lange Zeit eine fast fanatische Bikram-Anhängerin war, beklagte, von 2005 an über Jahre hinweg immer wieder vom Gründer des Yoga-Stils, Bikram Choudhury, sexuell bedrängt worden zu sein. Jetzt muss Choudhury eine Millionenstrafe zahlen - an die Anwältin seines Imperiums.
Mobbing und Belästigung lautete der Vorwurf der Klägerin Minakshi Jafa-Bodden. Sie leitete die Justizabteilung des Yoga-Unternehmens. Ihren Angaben zufolge wurde sie massiv angegangen, nachdem sie dort gegen die sexuelle Belästigung von anderen Frauen Stellung bezogen hatte. Unter anderem sei sie Vorwürfen nachgegangen, dass eine Praktikantin vergewaltigt worden sei.
Choudhury sagt, er sei pleite
Wegen ihres Einsatzes für die Frauen sei sie im Unternehmen schikaniert und bedroht worden - bis man sie schließlich entließ. Choudhury muss nun 6,47 Millionen Dollar Schadenersatz und Schmerzensgeld an die Klägerin zahlen. Am Montag hatte ihn das Gericht in dem Fall bereits zu knapp einer Million Euro Entschädigungszahlung verurteilt.
Bikram-Yoga wird in extra aufgeheizten Räumen praktiziert und ist weltweit verbreitet. Der aus Indien stammende Choudhury soll nach seiner Übersiedlung in den USA mit seiner Yoga-Idee immensen Reichtum angehäuft haben. Vor Gericht erklärte der 69-Jährige allerdings, dass er - trotz Luxusvilla mit riesigem Fuhrpark - vor dem persönlichen Bankrott stehe.