Hollywood:Los Angeles baut Terminal für Prominente

  • Der Los Angeles International Airport will einen Terminal für Prominente bauen.
  • Betrieben werden soll der Luxus-Terminal von einer privaten Sicherheitsfirma.
  • Der Flughafenbetreiber erhofft sich von dem Deal Mehreinnahmen von 3,5 Millionen Euro allein im ersten Jahr.

Von Julia Ley

Ein Terminal für die "one percent"

In den USA bezeichnet man Promis gerne als "the one percent" - als das eine Prozent der Bevölkerung, dem das meiste Geld gehört. Eben diesem einen Prozent will der Los Angeles International Airport (LAX) nun eine eigene Abflughalle bauen - damit sie auf dem Weg von der Limousine zum Gate nicht von Autogrammjägern oder Paparazzi behelligt werden. Die Flughafenkommission hat den Plan am Donnerstag einstimmig angenommen.

Für den ersten Promi-Terminal der USA soll eine alte Frachthalle umgebaut werden, die momentan leer steht. In nur sechs Monaten will der Flughafenbetreiber mit den Renovierungsarbeiten fertig sein. Gegen einen Aufpreis von umgerechnet 1400 bis 1700 Euro wird die neue "Los Angeles Suite" Profi-Sportlern, Diplomaten und Medienstars viele Annehmlichkeiten bieten: Laut US-amerikanischen Medien sollen sich die Prominenten im Auto bis direkt in den Terminal fahren lassen können. In exklusiven Lounges wird hochklassiges Catering angeboten und durch separate Sicherheits- und Grenzkontrollen können die Reisenden schneller zum Gate gelangen. Das berichten verschiedene US-Medien.

Außerdem werden eigene Autos bereitstehen, mit denen sich Passagiere bis zum Flugzeug bringen lassen können. Statt den durchschnittlich 2200 Schritten, die ein normaler Reisender bis zu seinem Sitzplatz zurücklegt, bräuchten sie so nur etwa 60 Schritte, um zum Flugzeug zu kommen, schreibt das Wall Street Journal.

Der neue Terminal soll mehr Prominente anziehen

Laut dem Guardian will der Flughafen mit dem neuen Terminal noch mehr Prominente und führende Geschäftsreisende anziehen. Dank der Suite müssten sie nicht mehr wie bisher Privatjets chartern, sondern könnten auch normale Linienflüge besteigen, ohne allzu viel ungewollte Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Vom Gate könnten sie bis in die erste Klasse des Flugzeuges gelangen, ohne das normale Flughafen-Gelände zu betreten. Prominente Kunden könnten so Zehntausende von Dollars sparen, sagte ein Sprecher des Flughafens.

Der Guardian zitiert Deborah Ale Flint, die Vorsitzende der Los Angeles World Airports, die auch LAX betreibt, mit der Aussage, der neue Terminal werde das Reisen auch für die anderen Passagiere angenehmer machen. Diese seien bisher oft von Journalisten und Paparazzi aufgehalten worden, die auf an- und abreisende Hollywood-Stars warteten.

Betrieben werden soll der Terminal von Gavin de Becker & Associates, einer bekannten Sicherheitsfirma, die viele Prominente betreut. Der Flughafen erhofft sich von dem Deal ein zusätzliches Einkommen von umgerechnet knapp 3,5 Millionen Euro im ersten Jahr. In den kommenden zehn Jahren soll der Luxus-Terminal insgesamt etwa 32 Millionen Euro einbringen.

Sollte das Projekt erfolgreich sein, sagte DeBecker, wolle seine Firma vergleichbare Terminals in New York, San Francisco, Miami, Chicago und Dallas einführen. Das Konzept existiere bereits in anderen Städten und habe sich als erfolgreich erwiesen.

So gibt es zum Beispiel die Windsor Suite am Londoner Heathrow-Flughafen, die ursprünglich nur von Mitgliedern des Königshauses und Staatsgästen genutzt werden sollte. Seit 2008 können hier aber auch andere Gutverdiener abfliegen - solange sie bereit sind, die mindestens 3000 Euro zu bezahlen, die der Spezial-Service kostet.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: