Hochwasser in Mitteleuropa:Rollende Gefahr

Dramatische Situation in Polens Hochwassergebieten: Dämme brechen, Tausende Menschen kämpfen gegen die Flut. In Brandenburg wird es nach Ansicht eines Experten am Freitag "so richtig losgehen". Angesagt ist die höchste Alarmstufe 4.

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Die Situation in Polens Hochwassergebieten spitzt sich dramatisch zu: Dämme brechen, Tausende kämpfen gegen die Flut. In Brandenburg wird es nach Ansicht eines Experten am Freitag "so richtig losgehen" - mit der höchsten Alarmstufe 4.

Für zehn niederschlesische Landkreise gilt Hochwasseralarm. Nordwestlich von Warschau geht nach einem Dammbruch am Sonntag der Kampf gegen das Hochwasser der Weichsel weiter. 23 Ortschaften - darunter das hier zu sehende Swiniary - wurden überflutet.

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Die Weichsel verwüstete ein Gebiet von 8000 Hektar, 2400 Menschen mussten evakuiert werden. Nach Angaben der Behörden starben in Polen bisher mindestens 15 Menschen durch in den Fluten.

Hochwasser in Polen

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Die Situation an der Weichsel sei schlimmer als erwartet, sagte Innenminister Jerzy Miller. Auch südlich von Warschau blieb die Lage an dem Fluss stellenweise dramatisch. Die Gemeinde Wilkow stand von Samstag an zu 90 Prozent unter Wasser.

Hochwasser in Polen

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Viele Menschen wollten aus Angst vor Plünderungen ihre Häuser nicht verlassen - obwohl die Behörden dazu aufriefen.

Hochwasser in Polen - Breslau überflutet

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Unter Wasser standen auch Teile des Breslauer Stadtteils Kozanow. Mehrere zehnstöckige Wohnblocks und Einfamilienhäuser waren nach Deichbrüchen bis zu zwei Meter hoch überflutet worden. Das Hochwasser in Kozanow löste eine heftige Debatte aus: Die Fläche des Stadtteils war als Überschwemmungsgebiet bis in die 1970er Jahre lange unbebaut. Obwohl Kozanow bereits während der Flut 1997 schwer zu leiden hatte, wurden dort anschließend weitere Hochhäuser gebaut.

Hochwasser in Polen

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Während diese Marien-Statue am Wegesrand von den Fluten nicht verschont blieb...

Hochwasser in Polen

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...sollen Sandsäcke diesen Geldautomaten in einem Dorf bei Plock trocken halten.

Hochwasser in Polen - Evakuierung

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Tausende Rettungskräfte sind rund um die Uhr im Einsatz, um kranke oder alte Menschen mit dem Boot...

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...oder zu Fuß in Sicherheit zu bringen.

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Gerettet wurden nicht nur Haushunde, sondern in der ländlichen Gegend auch...

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Schweine wie hier am Stadtrand von Juliszew in der Nähe von Plock sowie...

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... Pferde von einem nahegelegenen Bauernhof.

Hochwasser in Polen

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Mehr als 7000 Einsatzkräfte sind an den Dämmen entlang der Oder und Weichsel im Einsatz.

Markthändler füllen Sandsäcke

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Auch die Bevölkerung packt mit an: In der Grenzstadt Slubice, der Nachbarstadt von Frankfurt (Oder) in Brandenburg, füllen Markthändler Sandsäcke. Mit ihnen wollen sie ihre Stände vor aufsteigendem Grundwasser schützen.

People look at the high waters of the Wisla river from the water dam, after flash floods in Wloclawek

Quelle: rtr

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In Wloclawek verwandelte sich die Weichsel bereits vor Tagen in einen reißenden Strom.

People look at the high waters of the Wisla river from the water dam, after flash floods in Wloclawek

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Während in Wloclawek Passanten die Flutwelle beobachteten, ging der Pegel in Warschau am Wochenende langsam zurück. Die schwammig gewordenen Deiche drohen aber weiterhin zu brechen. Nun rollt die Flut auf Deutschland zu...

Hochwasser-Alarmstufe an der Oder

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... obwohl im brandenburgischen Ratzdorf (Landkreis Oder-Spree) am Dienstagmorgen trügerische Idylle herrschte. Der Wasserstand ist in der vergangenen Woche um einen Meter auf 4,96 Meter gestiegen. Bei der derzeitigen Hochwasseralarmstufe 1 wird es nicht bleiben.

Hochwasser-Alarmstufe an der Oder

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Experten rechnen für das Wochenende mit der höchsten Alarmstufe 4: "Es geht am Freitag richtig los", kündigte der Präsident des Landesumweltamtes, Matthias Freude, am Dienstag an.

Gleichzeitig gab Freude Entwarnung: "Wir haben 1997 sechs Wochen Höchstwasserstände gehabt. So lange wird es dieses Mal bestimmt nicht dauern."

Die Experten rechnen mit drei Tagen. Auch die Höhe der Wasserstände von 1997 werde nicht erreicht. Ein Grund sei, dass die Hochwasserscheitel von Warthe und Oder voraussichtlich nicht aufeinandertreffen.

In der Zwischenzeit wurde entlang der Oder, wie hier im brandenburgischen Brieskow-Finkenheerd, mit dem Bau und dem Verstärken von Deichen begonnen.

© sueddeutsche.de/kat/jja
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