Hitzewelle in Australien:Feuerwehr ruft höchste Alarmstufe aus

Mehr als 100 Buschfeuer lodern derzeit in Australien - noch sind sie unter Kontrolle. Doch große Hitze und starke Winde bedrohen die Menschen und könnten die Brände unkontrollierbar machen.

Sengende Hitze plagt Australien bereits seit Tagen, jetzt hat die Feuerwehr Tausende Menschen in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Die Gefahr sei groß, dass sich 100 kleinere Buschbrände unter den Wetterbedingungen rasend schnell zu katastrophalen Bränden ausbreiten.

Bei jedem Anflug von Gefahr sei es klüger, zu fliehen als heroisch zu versuchen, mit Eimern und Gartenschläuchen gegen die Flammen zu kämpfen, teilte die Feuerwehr am Dienstag mit. "Die äußeren Umstände könnten schlimmer nicht sein", sagte ein Sprecher. Die Temperaturen liegen vielerorts weit über 40 Grad, der Wind weht teils stark und der kleinste Funke könnte die Brände außer Kontrolle geraten lassen.

Tausende von Freiwilligen waren im Einsatz, um Brandschneisen zu schlagen. Erstmals in der Geschichte wurden sämtliche Nationalparks im Südwesten des Landes geschlossen. Campingtouristen mussten abreisen. "Die Feuerwehr benutzt das Wort katastrophal aus gutem Grund", sagte Regierungschefin Julia Gillard.

Erstes Todesopfer

Erst vor wenigen Tagen war eine deutsche Touristin aufgrund der Hitzewelle gestorben. Die 31-Jährige brach Medienberichten zufolge bei Temperaturen um die 40 Grad auf einem abgelegenen Pfad im Bundesstaat Victoria zusammen und erlitt einen Herzstillstand.

In Tasmanien beginnen unterdessen die Aufräumarbeiten. Der zu Australien gehörende Inselstaat war in den vergangenen Tagen besonders schwer von Bränden betroffen, Todesopfer soll es jedoch keine gegeben haben. Rettungskräfte und Polizisten durchkämmten nach eigenen Angaben verkohlte Häuserruinen und Fahrzeuge und brachten Australier sowie Touristen in Sicherheit. Etwa 100 Vermisste konnten lebend gefunden werden.

Meteorologen sagten für diesen Dienstag noch schlechtere Wetterbedingungen voraus: Hohe Temperaturen, niedrige Luftfeuchtigkeit und starke Winde erwarten das Land.

© Süddeutsche.de/dpa/infu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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