Hessen:Verletzte bei Brand in Flüchtlingsheim

  • Beim Brand in einer Flüchtlingsunterkunft im hessischen Heppenheim sind mehrere Menschen verletzt worden.
  • Das Heim wird von 51 Flüchtlingen aus neun Ländern bewohnt. Sie wurden zunächst vom Roten Kreuz untergebracht, da die Unterkunft zwischenzeitlich nicht mehr bewohnbar war.
  • Die Ermittlungen ergaben, dass kein brandbeschleunigendes Mittel benutzt wurde.
  • In einer Erstaufnahmeeinrichtung in Schweinfurt fällt ein zweijähriges Flüchtlingskind aus dem Fenster und stirbt.

Mehrere Verletzte bei Brand in Heppenheim

Bei einem nächtlichen Brand in einer Flüchtlingsunterkunft im südhessischen Heppenheim sind mehrere Bewohner verletzt worden. Ein Mann zog sich Knochenbrüche zu, als er aus einem Fenster im zweiten Stock des Gebäudes sprang. Drei Menschen erlitten nach Angaben der kommunalen Behörden Rauchvergiftungen und wurden vorsorglich im Krankenhaus behandelt.

Ob das Feuer absichtlich gelegt wurde oder versehentlich entstand, ist noch unklar, erklärte die Staatsanwaltschaft Darmstadt. Bislang gibt es jedoch keine Hinweise auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund. Polizei und Staatsanwaltschaft schlossen in einer Mitteilung am Samstag in Darmstadt aus, dass bei dem Feuer in der Nacht zum Freitag ein brandbeschleunigendes Mittel benutzt wurde. Die Ermittlungen gingen aber "unvermindert weiter".

Flüchtlingsheim zwischenzeitlich unbewohnbar

Wie der Kreis Bergstraße mitteilte, waren in dem dreigeschossigen Gebäude 51 Menschen untergebracht, von denen 46 zum Zeitpunkt des Feuers zu Hause waren. Die Flüchtlinge stammen aus Äthiopien, Algerien, Irak, Libanon, Kongo, Nigeria, Türkei, Somalia und Syrien. Die Einrichtung war vorerst unbewohnbar, die Bewohner kamen beim Roten Kreuz unter und wurden dort betreut. Nach einer Grundreinigung sollten die Flüchtlinge rasch zurückkehren können, erklärte die Kreisbehörde.

Polizei schließt technischen Defekt aus

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei brach das Feuer mitten in der Nacht zum Freitag hinter der Eingangstür im Erdgeschoss aus. Dort stand mindestens ein Kinderwagen, der ausbrannte. Einen technischen Defekt schlossen die Ermittler als Ursache aus.

Zeugen hatten nach Angaben des Kreises Bergstraße gegen 1.15 Uhr Rauch im Eingangsbereich bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Diese traf wenige Minuten später ein und konnte den Brand zügig löschen. Die Freiwillige Feuerwehr und die Polizei waren nach Angaben der Stadt Heppenheim mit 50 Kräften im Einsatz, außerdem seien rund 30 Helfer der Rettungsdienste zur Unglücksstelle geeilt.

In den vergangenen Monaten hatte es mehrfach in Unterkünften für Asylbewerber gebrannt, meist bevor diese von Flüchtlingen bezogen wurden. Dabei handelte es sich in einigen Fällen um gezielte Anschläge.

Flüchtlingskind stirbt nach Sturz aus Fenster

Ein zweijähriger Junge ist in einer Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Schweinfurt vom zweiten Stock aus dem Fenster gestürzt. Nach dem tragischen Unfall vom Dienstag sei der Bub syrischer Herkunft am Freitagabend in einer Klinik gestorben, teilte die Polizei am Wochenende mit. Die Ermittler gehen von einem Unfall aus. Der Zweijährige war auf einen Stuhl und von dort aufs Fensterbrett geklettert. Er verlor das Gleichgewicht und fiel aus dem geöffneten Fenster in die Tiefe.

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