Hessen:Mysteriöser Tod

Die Handwerker sollten etwas im Keller reparieren - doch als die Hausbewohnerin die Männer aufsucht, sind sie tot.

Von Susanne Höll, Frankfurt

Am Morgen ließ eine Frau in Hessen zwei Handwerker ins Haus, dann ging sie. Als sie nach ein paar Stunden wiederkam, machte sie eine schlimme Entdeckung: Sie fand die beiden tot im Keller. Der seltsame Fall, der sich bereits am Donnerstag in einem Einfamilienhaus im südhessischen Taunusstein-Seitzenhahn ereignete, stellt die Polizei vor ein Rätsel. "Wir schließen nichts aus", sagte Oberstaatsanwalt Andreas Winckelmann noch am Freitagnachmittag.

Nach der Obduktion der Leichen konnte die Staatsanwaltschaft Wiesbaden dann immerhin feststellen, was wohl passiert war. Am Freitagabend teilte sie mit, einer der beiden Männer habe den anderen mit einem Werkzeug erschlagen und sich anschließend mit einem Messer selbst getötet. Hintergründe und Motiv aber sind noch völlig unklar.

Nur in einem Punkt waren sich die Behörden schnell sicher: Die Hausbewohnerin, eine betagte Dame, hat mit der Sache nichts zu tun. Auch sie konnte sich die Vorgänge in ihrem Keller nicht erklären. Die Frau kannte die toten Männer im Alter von 38 und 58 Jahren, die in ihrem Keller Verputzerarbeiten erledigen sollten. Die beiden waren Cousins, stammten aus der ehemals zu Jugoslawien gehörenden Republik Montenegro und lebten schon seit längerer Zeit in Deutschland.

Die Leiche des 58-Jährigen wies Spuren von stumpfer Gewalteinwirkung am Schädel auf, die von dem Werkzeug stammen sollen. Die Leiche des Jüngeren trug dagegen spitze Verletzungen. Doch auch wenn der Tathergang wohl geklärt werden konnte, so bleibt der Fall vorerst, wie ein Polizeisprecher es am Freitag formulierte, "dubios".

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