Allerdings versteht sich die Frau an der Seite des allgegenwärtigen WM-Cheforganisators Franz Beckenbauer als zurückhaltende Begleiterin und treu sorgende Mutter. Sie will auch künftig im Hintergrund bleiben, sofern das bei einem so öffentlichen Ehemann möglich ist.
Demonstriert hat sie diese Zurückhaltung gleich bei der Hochzeit: Ganz heimlich und im kleinen Kreis tauschten die beiden am vergangenen Freitag im Standesamt Oberndorf bei Kitzbühel goldene Eheringe aus. Es gab nur ein offizielles Foto, keinen Rummel wie noch vor kurzem bei den nationalen Feiern zu Beckenbauers 60. Geburtstag. Niemand hatte damit gerechnet, dass Beckenbauer auf dem Höhepunkt des WM-Fiebers, unmittelbar vor dem Achtelfinale der deutschen Mannschaft, auch noch Zeit für eine Blitz-Hochzeit finden würde.
Angesichts der überragenden Medienpräsenz ihres Mannes ist es erstaunlich, wie wenig über das Privatleben von Heidi Burmester bekannt ist. Die 39-Jährige arbeitete als Sekretärin beim FC Bayern München, und bei einer Weihnachtsfeier kamen sich der Vereinsboss und die Angestellte aus der Fanartikelabteilung näher. Anfangs gelang es Beckenbauer, das Verhältnis geheim zu halten. Doch schon vor der Geburt ihres gemeinsamen Sohnes Joel im August 2000 kursierten Gerüchte und Klatschgeschichten. Mit typischer Offenherzigkeit ("Ja mei, der liebe Gott freut sich über jedes Menschenkind") bekannte er sich dann zu seinem vierten Sprössling.
Interviews nur in Ausnahmefällen
Heidi Burmester zog mit Joel in eine Landhaus-Villa im Münchner Umland, während Beckenbauer offiziell in seinem Bauernhaus bei Kitzbühel wohnen blieb. Kurioserweise war es während der WM 2002, als Beckenbauer die endgültige Trennung von seiner zweiten Frau Sybille öffentlich machte. Nun residiert die neue Familie zu viert im Bergidyll von Tirol - vor zwei Jahren brachte Heidi Burmester noch eine Tochter zur Welt, Francesca, das jüngste Kind des spät berufenen Familienvaters.
Das neue Leben an der Seite einer Werbe-Ikone brachte für Heidi Burmester zahlreiche Verpflichtungen mit sich, die sie mit Disziplin absolviert. Egal ob im Stadion, bei den Salzburger Festspielen, bei der Bambi-Preisverleihung, beim Empfang eines befreundeten Weißbierbrauers oder im Golfclub: Beckenbauer sitzt immer in der ersten Reihe, neben ihm seine blonde Begleiterin.
Im Gegensatz zu ihrem Mann gibt die Tochter eines Landwirts aus der Lüneburger Heide nur in Ausnahmen Interviews. Sie will keine First Lady sein oder Kaiserin genannt werden. "Ich liebe seine Ausgeglichenheit und seine Ruhe" - viel mehr als solche Standardsätze sind von Heidi Beckenbauer kaum zu erfahren. Seit dem Tod von Franz Beckenbauers Mutter ist ihr Einfluss auf den Terminkalender wohl noch gewachsen. Eines aber kann sie auch nicht verhindern: Dass der Überflieger Beckenbauer weiterhin als höchster Fußballrepräsentant durch die Welt jettet.