Die Vorwürfe gegen den jungen Mann wiegen schwer, doch bislang schweigt er. Nach der Festnahme eines 24-Jährigen in Hannover wegen Totschlags an einer 44-jährigen Prostituierten prüfen die Ermittler, ob der Verdächtige auch für den Tod einer Prostituierten Anfang 2010 verantwortlich ist.
Die in Müllsäcke gewickelten Leichenteile der 44-Jährigen waren Ende Oktober von Passanten im Maschsee entdeckt worden. Die Ermittler werfen dem Verdächtigen vor, die Prostituierte getötet und zerstückelt zu haben.
Eine Zeugin hatte am vergangenen Freitag den entscheidenden Hinweis auf den mutmaßlichen Täter gegeben. Obwohl zum Motiv des Mannes noch keine konkreten Erkenntnisse vorliegen, erließ das Amtsgericht Hannover umgehend Haftbefehl.
Nach dem Fund der Toten im Maschsee hatte das Landeskriminalamt nach Parallelen zu anderen Gewaltverbrechen gesucht. Dabei waren die Ermittler auf einen Fall aus dem Jahr 2010 gestoßen: Damals war an einem Fluss in Hannover die zerstückelte Leiche einer 24 Jahre alten Prostituierten entdeckt worden. Die Körperteile waren ebenfalls in Müllsäcke verpackt.
In Bezug auf den jüngsten Fall noch nicht geklärt ist nach Polizeiangaben die Rolle einer 36 Jahre alten Frau, die mit der EC-Karte der getöteten 44-Jährigen Geld abgehoben hatte. Nach der Veröffentlichung von Bildern der Überwachungskamera der Bank hatte eine Zeugin die Frau wiedererkannt und die Polizei informiert. Eine mögliche Verbindung zum Opfer und dem mutmaßlichen Täter wird untersucht.
Der festgenommene 24-Jährige wurde bereits wegen Körperverletzung und Drogendelikten zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Ersten Ermittlungen zufolge sympathisiert er mit der rechten Szene und neigt zu Gewaltphantasien.