Ein Hochstapler, der sich monatelang unter falschem Namen als Arzt ausgab, ist vom Landgericht Hannover zu zwei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt worden. Der Mann hatte unter anderem zugegeben, einem schwerkranken Jungen ein Notfallmedikament gespritzt zu haben, obwohl er keine medizinische Ausbildung besitzt.
Laut Staatsanwaltschaft missbrauchte der vermeintliche Arzt, der auch einen Kinderhospiz-Verein gegründet hatte, darüberhinaus gesunde Menschen für medizinische Versuche. Seiner Mitbewohnerin legte er beispielsweise eine Magensonde. Die junge Frau und ihre Zwillingsschwester traten als Nebenklägerinnen auf.
Anklage und Verteidigung hatten sich während des Prozesses auf ein Höchststrafmaß geeinigt, im Gegenzug gestand der Mann einen Teil der Vorwürfe gegen ihn.
Verurteilt wurde der falsche Arzt nun unter anderem wegen Titelmissbrauchs, Urkundenfälschung, Körperverletzung und Verstößen gegen das Heilpraktikergesetz.