Güterzugunfall in Brandeburg:Leiche von Bahnmitarbeiter gefunden

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Stundenlang gruben sich die Rettungskräfte durch den Schutt, teilweise mit den bloßen Händen - doch nun haben sie traurige Gewissheit: Der nach einem Zusammenprall zwischen zwei Güterzügen vermisste Bahnmitarbeiter ist offenbar ums Leben gekommen. Kurz vorher hatte es noch neue Hoffnung auf ein Lebenszeichen gegeben.

Rettungskräfte haben offenbar die Leiche eines Bahnmitarbeiters gefunden, der nach einer Kollision zwischen zwei Güterzügen in Brandenburg vermisst wurde. Das meldet die Nachrichtenagentur dpa. Rettungskräfte hatten über Stunden fieberhaft nach dem Mann gesucht.

Zu dem Unglück kam es am Donnerstag an einem Haltesignal an einem Bahnhof im Kreis Oberspreewald-Lausitz. Ein mit Schotter beladener Güterzug fuhr auf einen stehenden, unbeladenen Zug. Durch den Aufprall entgleiste der fahrende Zug, Waggons stürzten auf das Stellwerksgebäude an den Gleisen, in dem sich der Mann gerade aufhielt.

Der Lokführer des mit Schotter beladenen Zugs erkannte kurz vor dem Aufprall noch rechtzeitig die Gefahr und rettete sich mit einem Sprung ins Freie. Dabei brach er sich die Beine mehrfach. Er wurde in ein Krankenhaus geflogen. Der andere Zugführer wurde leicht verletzt und ebenfalls in ein Krankenhaus gebracht.

Die Einsatzkräfte konnten jedoch nicht sofort zu den verunglückten Zügen vordringen, da der Unfallort unter Strom stand und zunächst von der Feuerwehr geerdet werden musste.

Die Suche nach dem Verschütteten gestaltete sich jedoch schwierig. Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks und der örtlichen Rettungskräfte tragen das Stellwerksgebäude mit bloßen Händen Stein um Stein ab. Ein Bagger räumt die geborgenen Trümmerteile dann beiseite, um Platz zu schaffen.

Auch der Einsatz von Rettungshunden brachte jedoch keinen Erfolg. "Wir haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben", sagt ein Sprecher der Bundespolizei, bevor es traurige Gewissheit gab.

Die Bergung der Waggons hatte zunächst noch nicht begonnen. Mitarbeiter des Eisenbahnbundesamtes und der Bundespolizei begutachten die verunglückten Waggons, um Hinweise auf die Unglücksursache zu erlangen. Erst danach werde mit der Bergung der Züge begonnen, sagte der Sprecher.

Der Unfall hatte auch Folgen für den Bahnverkehr in Brandenburg und Sachsen: Zwischen Ruhland und Hoyerswerda wurden Busse im Schienenersatzverkehr eingesetzt. Reisende mussten mit längeren Fahrzeiten rechnen, hieß es. Betroffen waren die Verbindungen zwischen Dresden und Hoyerswerda sowie zwischen Leipzig und Hoyerswerda.

© Süddeutsche.de/dapd/dpa/vks - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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