Ein Fußballspiel der Bezirksliga im Jülicher Stadtteil Welldorf/Güsten hat am Sonntag mit einer wilden Prügelattacke geendet. Mit Baseballschlägern und Eisenstangen bewaffnet stürmten etwa 30 Männer während der Partie das Spielfeld - und schlugen sofort zu. Zuschauer warfen sich noch dazwischen, vergeblich.
Nach einem Bericht der Aachener Zeitung waren die Männer dunkel gekleidet, einige hatten sich vermummt. Auf dem Sportplatz lief gerade das Spiel SV Grün-Weiß Welldorf-Güsten gegen Sportfreunde Düren. Die Männer hätten auf Spieler und Zuschauer eingeprügelt, teilte die Polizei am Montag mit. Neun Menschen seien verletzt worden, drei von ihnen mussten stationär im Krankenhaus behandelt werden.
Die Polizei befragte am Sonntag und Montag mehrere Zeugen und Geschädigte. Sie spricht von tumultartigen Szenen, eine konkrete Spur oder gar Festnahmen gibt es aber noch nicht. Die Ermittlungen gestalteten sich sehr schwierig, sagte eine Sprecherin. Die meisten der Verletzten seien libanesischer Herkunft.
Der SV Welldorf-Güsten distanzierte sich auf seiner Facebookseite von jeder Gewalt. Der Vorstand erklärte, nach "bisherigem Kenntnisstand" handle es sich "um eine Clan-Fehde, die leider auf dem Sportplatz ausgetragen" wurde. Der Vereinsvorstand zitierte Berichte von Augenzeugen, wonach "einige Personen in Besitz von Schusswaffen waren, die aber nicht zum Einsatz kamen". Nach nur wenigen Minuten hätten sich die Personen wieder zurückgezogen. Das Spiel wurde abgebrochen.
Sportplätze sind immer wieder Austragungsorte für Pöbeleien, Beleidigungen und Aggressionen, die manchmal in erschreckender Gewalt enden. Auch in Nordrhein-Westfalen kam es in den vergangenen Monaten zu mehreren gewaltsamen Zwischenfällen in den Amateurklassen. Allerdings waren meistens Entscheidungen der Schiedsrichter oder grobe Fouls die Auslöser für die Gewalt.