Grubenunglück in Thüringen:Bergleute sind offenbar erstickt

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war das in der Grube freigesetzte Kohlendioxid für den Tod der drei Bergleute von Unterbreizbach verantwortlich. In zu hoher Konzentration führt das Gas zu Bewusstlosigkeit und Atemstillstand.

Eine sehr hohe Kohlendioxid-Konzentration ist für den Tod von drei Bergleuten in der Thüringer Kali-Grube Unterbreizbach verantwortlich. Das gehe aus dem vorläufigen Obduktionsergebnis der Leichen hervor, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Meiningen. Kohlendioxid führt in hoher Konzentration zu Bewusstlosigkeit und Atemstillstand.

Trauernde legen Blumen ab: Thüringen gedenkt der drei Bergleute, die bei dem Grubenunglück ums Leben gekommen sind. (Foto: dpa)

Zunächst war unklar gewesen, ob die drei Bergleute im Alter von 24, 50 und 56 Jahren in 700 Metern Tiefe erstickt sind oder ob sie aufgrund der gewaltigen Druckwelle, die es nach der Routinesprengung an Dienstag gegeben hatte, ums Leben gekommen waren. Bei der Sprengung wurde in großer Menge Kohlendioxid explosionsartig freigesetzt.

Vier Bergleute konnten gerettet werden. Sie sind den Angaben zufolge inzwischen nicht mehr in ärztlicher Behandlung.

Sprengungen unter Tage sind üblich, um die Kalisalze aus dem Gestein zu lockern. In Unterbreizbach erfolgte die Sprengung in einer Tiefe von 900 Metern - 200 Meter unterhalb der Ebene, auf der sich die Bergleute bewegten. Die Sprengung hatte nach Angaben des Umweltministers eine riesige Gasblase im Gestein geöffnet.

© Süddeutsche.de/dpa/dmo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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