Großbritannien:Oxfam-Vizechefin tritt nach Mitarbeiterpartys mit Prostituierten zurück

Großbritannien: Die Oxfam-Vizechefin Penny Lawrence hat Konsequenzen aus dem Skandal um die Hilfsorganisation gezogen und ist zurückgetreten.

Die Oxfam-Vizechefin Penny Lawrence hat Konsequenzen aus dem Skandal um die Hilfsorganisation gezogen und ist zurückgetreten.

(Foto: AFP)
  • Die Vizechefin der britischen Hilfsorganisation Oxfam ist zurückgetreten.
  • Mitarbeiter der Hilfsorganisation sollen bei Einsätzen in Haiti und dem Tschad Partys mit Prostituierten gefeiert haben.
  • Die Europäische Kommision drohte unterdessen, ihre Mittel für Oxfam zu streichen.

Nach Berichten über Partys mit Prostituierten in Haiti und im Tschad hat die britische Oxfam-Vizechefin Penny Lawrence Konsequenzen gezogen und ist von ihrem Posten zurückgetreten. Sie übernehme die "volle Verantwortung" für das Verhalten von Mitarbeitern in diesen Ländern, auf das "wir nicht angemessen reagiert haben", teilte Lawrence mit. Sie schäme sich, dass dies alles passiert sei. Als sie im Jahr 2006 mit ihrer Arbeit bei Oxfam in Großbritannien begann, war sie zunächst als internationale Programmdirektorin für Teams in Dutzenden Ländern zuständig.

Die britische Zeitung The Times hatte berichtet, Oxfam-Mitarbeiter hätten während ihres Einsatzes nach dem Erdbeben in Haiti Partys mit Prostituierten veranstaltet. Das britische Wochenblatt The Observer berichtete, auch im Tschad seien 2006 wiederholt mutmaßliche Prostituierte in das Haus des Oxfam-Teams eingeladen worden.

Unterdessen drohte die Europäische Kommission damit, ihre Mittel für die britische Hilfsorganisation zu streichen. Man erwarte, dass die Anschuldigungen so schnell und transparent wie möglich aufgearbeitet werden, sagte eine Sprecherin der Brüsseler Behörde. Falls ein Partner den "hohen ethischen Standards" der EU nicht genüge, sei man dazu bereit, die Hilfe zu beenden. Ihren Angaben zufolge habe die Hilfsorganisation allein für den Erdbebeneinsatz in Haiti im Jahr 2011 1,7 Millionen Euro von der Europäischen Kommission bekommen.

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