Großbritannien:Brite muss in Haft, weil er Prinz Harry auf den Thron bomben wollte

Prinz Harry

Wegen der roten Haare sollte Harry nächster König von England werden, fand ein Mann und wollte Prinz Charles und Prinz William aus dem Weg räumen.

(Foto: Getty Images)
  • Ein Mann in Großbritannien muss für unbestimte Zeit in Haft, weil er unter anderem Anschläge auf die britischen Thronfolger geplant haben soll.
  • Ziel des rothaarigen Mannes war es, dass Prinz Harry in der Thronfolge aufrückt.
  • Der Mann vergleicht sich selbst mit dem norwegischen Massenmörder Anders Breivik.

Der Mann fühlte sich wegen seiner Haarfarbe ausgeschlossen

Prinz Charles und Prinz William aus dem Weg räumen, um mit Prinz Harry einem rothaarigen König auf den Thron zu verhelfen: Für dieses Vorhaben und weitere Anschlagspläne muss ein - ebenfalls rothaariger - Brite für nicht absehbare Zeit in Haft.

Bereits im September hatte ihn eine Jury für schuldig befunden, einen Terroranschlag geplant zu haben. Nun verhängte das Gericht die Strafe für den 37-Jährigen aus dem südenglischen Southampton. Gesetze zum Umgang mit psychisch Kranken erlauben es, den Mann für unbestimmte Zeit einzusperren.

Der Mann hatte rassistische Fantasien, fühlte sich wegen seiner Haarfarbe ausgeschlossen und sann auf Rache. Er machte ernst. Im Internet kaufte er Zutaten für ein tödliches Gift und hortete Atemschutzmasken, Latexhandschuhe, Plastikspritzen und Trichter. "Ich will kein Serienmörder sein", hielt er in seinem Tagebuch fest, "ich bin eher eine Art Anders Breivik." Der rechtsextreme Terrorist Breivik hatte 2011 in Nordwegen 77 Menschen getötet, hauptsächlich Teilnehmer eines sozialistischen Zeltlagers auf einer Insel nahe Oslo.

Der Brite hatte andere Opfer im Sinn: "Eine gute Position einnehmen und Charles eine Kugel in den Kopf jagen", schrieb er. "Ich würde mein Leben für diesen Schuss opfern. Charles und William töten, und Harry wird König. Die Tyrannen töten."

Halbbruder verständigt Polizei

Es war sein Halbbruder, der dem Möchtegern-Attentäter auf die Schliche kam. Im Zimmer des 37-Jährigen im gemeinsamen Zuhause in Southampton entdeckte er Chemikalien und rassistische Texte. Am 3. Juni vergangenen Jahres war der Mann festgenommen worden. Handschriftliche Kopien von Internet-Texten wie dem "Handbuch für Terroristen" und Anleitungen zum Giftmischen und dem Bau von Bomben reichten der Jury als Beweis.

Was war das Motiv des Angeklagten? Er habe sich an den Rand der Gesellschaft gedrängt gefühlt, weil er weiß und rothaarig sei, hieß es während des Prozesses. Dazu habe er an Depression und Angststörungen gelitten. Die Staatsanwältin hatte aber auch betont, wie deutlich er seinen Hass auf "Nicht-Arier" artikuliert habe. Das "übertriebene Selbstmitleid" des Angeklagten habe sein eigenes Leben und das seiner Familie elend gemacht, sagte Richter John Bevan. Seine Ansichten seien "abscheulich für klar denkende Menschen."

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