Griechenland vs. Türkei:Joghurt mit Geschmäckle

Eine schwedische Molkerei druckte das Gesicht eines Griechen auf einen "türkischen Joghurt". Nun fordert der Milchspeise-Patriot Schadenersatz in Millionenhöhe.

Mit Joghurt mag gut Kirschen essen sein, doch zum Spaßen sind Angelegenheiten rund um die weiße Milchspeise nicht: Dass zeigen die Diskussionen um rechts-und linksdrehende Milchsäuren - und das beweist der jüngste Joghurt-Eklat mit internationaler Tragweite: Weil sein Konterfei auf einem Becher mit "türkischem Joghurt" abgedruckt wurde, will ein Grieche eine schwedische Molkerei auf 50 Millionen Schwedische Kronen (rund fünf Millionen Euro) Schadenersatz verklagen.

Entdeckt hatte das Foto ein aufmerksamer Freund des Abgebildeten. "Ich traute meinen Augen nicht", berichtete Athanasios Varzanakos einem Radiosender. "Es war ein Schock, jemanden zu sehen, den ich kenne." Sein Freund - offenbar ein außerordentlicher Joghurt-Patriot - sei sehr erbost, dass sein Gesicht einen nicht-griechischen Joghurt ziert. Der Grieche habe mit der Türkei nichts zu tun, erläuterte Varzanakos.

Der Chef der beschuldigten Molkerei Lindahl in Jönköping zeigte sich schockiert. Die Firma habe das Foto bei einer Datenbank gekauft. "Daher dachten wir, dass alles in Ordnung sei."

Die Beziehungen zwischen den Nachbarstaaten Griechenland und Türkei gelten als angespannt: Unter anderem belastet der Zypernkonflikt das bilaterale Verhältnis.

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