Grabstätten in Uganda:Unesco-Weltkulturerbe niedergebrannt

Ein Feuer hat historische Königsgräber in Kampala zerstört. Das Gerücht der Brandstiftung geht um - und schürt Unruhen in der aufgebrachten Bevölkerung.

Ein Feuer hat die zum Unesco-Weltkulturerbe zählenden Königsgräber am Rand der Haupstadt Kampala in Uganda zerstört. Die von Strohdächern bedeckten Grabstätten aus Schilfrohr brannten komplett nieder, berichtete die BBC. Ihrem Reporter zufolge sind die Menschen in Kampala wegen des Verlusts der Grabstätten zutiefst betroffen und aufgebracht.

Die Ursache des Feuers war zunächst unklar. Jedoch löste das Gerücht der Brandstiftung in der Bevölkerung Unruhen aus.

Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP wurden Polizisten und Soldaten in die Hauptstadt entsandt, um eine Eskalation zu verhindern. Sie versuchten die ganze Nacht lang, Proteste wütender Jugendlicher aufzulösen.

In Kampala kam es im vergangenen Jahr zu Ausschreitungen. Anhänger des Königs Ronald Muwenda der zum Teil unabhängigen Provinz Buganda befürchteten eine Beschneidung ihrer Autonomie durch die Zentralregierung.

Die Monumente in Kampalas Vorort Kasubi wurden im 19. Jahrhundert als Grabstätte für die Könige von Buganda errichtet. Buganda ist das größte der vier Königreiche im heutigen Uganda.

Das Reich der Buganda-Könige wurde um 1300 von Wanderhirten und eingesessenen Stämmen gegründet und hatte lange eine Vormachtstellung in Zentralafrika.

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