Mit angeblichen Gewinnspielen soll eine Betrügerbande bundesweit 270 000 Opfer um insgesamt 66 Millionen Euro gebracht haben. Ein 37-jähriger Düsseldorfer steht als mutmaßlicher Kopf der Bande von dieser Woche an vor dem Krefelder Landgericht, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.
Der Hauptangeklagte, der in Untersuchungshaft sitzt, soll den groß angelegten Massenbetrug mit zwei weiteren Hauptbeschuldigten zwischen 2008 und 2012 betrieben haben. Nach ihnen werde noch gefahndet.
So wurden die Opfer abgezockt
Über Callcenter in Krefeld seien telefonisch Abonnements für Gewinneintragungsdienste und Lottotippgemeinschaften verkauft worden. Den Opfern sei dabei vorgegaukelt worden, sie würden im Falle einer Teilnahme monatlich an mindestens 200 Gewinnspielen mit lukrativen Gewinnmöglichkeiten teilnehmen. Dadurch hätten sie die Aussicht auf Reisen, Häuser oder Autos. Tatsächlich hätten die zahlenden Opfer an keinem Gewinnspiel teilgenommen. Es seien auch keine Gewinne ausgeschüttet worden.
Um der fast 50-köpfigen Bande das Handwerk zu legen, sei jahrelang ermittelt worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die Bande habe ihre Aktivitäten, die strafrechtliche Verantwortung und die Geldflüsse hinter einem komplizierten internationalen Firmengeflecht verborgen. Deswegen habe in mehreren Staaten ermittelt werden müssen.