Gewalttat:Schweizer Touristin wird in Indien Opfer von Gruppenvergewaltigung

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Ein Urlauberpaar aus der Schweiz ist in Zentralindien von einer Gruppe Männer attackiert worden. Die Angreifer fesselten den Mann und vergingen sich an seiner Frau. Die Polizei fahndet nach den Tätern.

Erst im Dezember hatte die Gruppenvergewaltigung einer Studentin in Indien Proteste und eine Diskussion um Gewalt gegen Frauen ausgelöst. Jetzt, nur drei Monate später, sorgt abermals das Verbrechen an einer Frau für Entsetzen: In Zentralindien wurde eine Schweizer Touristin von mehreren Männern vergewaltigt.

Das Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten bestätigte den Vorfall auf Anfrage von SZ.de. Zu den näheren Umständen wollte ein Sprecher jedoch aus Rücksicht auf das Opfer keine Angaben machen.

Die indische Polizei teilte mit, der Überfall auf die etwa 40 Jahre alte Urlauberin habe sich am Freitagabend ereignet. Die Frau war demnach mit ihrem Mann auf einer Fahrradtour im Bundesstaat Madhya Pradesh unterwegs. Auf dem Weg in die Stadt Agra, wo sich das berühmte Grabmal Taj Mahal befindet, habe das Paar sein Zeltlager in einem Dorf aufgeschlagen.

Ehemann musste bei Vergewaltigungen zusehen

In der Nacht zum Samstag wurden die beiden Schweizer dann der Polizei zufolge von einer Gruppe von sieben bis acht Männern mit Stöcken attackiert. Der Ehemann sei gefesselt und die Frau in seinem Beisein vergewaltigt worden. Die Angreifer hätten das Paar zudem ausgeraubt.

Nach der Tat wurde das Opfer in ein Krankenhaus in der Stadt Gwalior eingeliefert. Am Samstag sei die Frau bei Bewusstsein gewesen und habe Auskünfte geben können, hieß es von Seiten der Polizei. Sie habe angegeben, dass sie und ihr Mann Schweizer Staatsbürger seien.

Die neuerliche Gewalttat erschüttert Indien zu einem Zeitpunkt, da das Land noch immer der Fall der im Dezember vergewaltigten 23-Jährigen umtreibt. Die junge Frau war in einem Bus in Neu Delhi von sechs Männern vergewaltigt, mit einer Eisenstange gequält und schließlich aus dem fahrenden Bus geworfen worden. Ihr Freund musste die Gewalttat mitansehen. Die junge Studentin wurde so schwer verletzt, dass sie wenige Tage später starb.

Anfang Februar hatte der Prozess begonnen. In der vergangenen Woche wurde dann der Hauptverdächtige in seiner Gefängniszelle tot aufgefunden. Der 35-Jährige soll sich erhängt haben.

Im Zusammenhang mit dem Fall der vergewaltigten Schweizerin hat die indische Polizei nach eigenen Angaben bereits acht Männer vernommen. Man suche aber weiter nach den Tätern.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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