Getrenntes Eselspaar in Polen:Kopulieren verboten

Junge Esel

Esel sind gesellige Tiere.

(Foto: dpa)

Im Zoo der polnischen Stadt Posen gibt es Ärger - wegen eines allzu liebestollen Eselspaars, das sich ausgerechnet neben einem Spielplatz öffentlich vergnügt. Die Zoodirektion muss einschreiten - doch sie hat nicht mit dem Protest der Massen gerechnet.

Das Geschehen, das Lidia Dudziak in Rage brachte, spielte sich im Zoo der polnischen Großstadt Posen ab. Dort lebten in einem Gehege die beiden Esel Napoleon und Antonia. Zehn Jahre lang verbrachten sie zusammen in einem Gehege und offenbar war es eine sehr harmonische Beziehung. Jedenfalls brachte Antonia sechs Junge zur Welt.

Dudziak sitzt im Stadtparlament von Posen, gewählt wurde sie für die Partei Recht und Gerechtigkeit, eine nationalkonservative, europaskeptische Gruppierung, streng katholisch und den Werten Ehe, Familie und Erziehung verpflichtet. So gesehen müsste die Abgeordnete die kinderreiche Liason des Eselspaares eigentlich freuen.

Doch Dudziak stört sich am Verhalten von Napoleon und Antonia, denn die beiden Esel haben die Angewohnheit, ständig öffentlich zu kopulieren. Und als wäre das nicht schon verwerflich genug, liegt ihr Gehege auch noch direkt neben einem Kinderspielplatz.

Zwei empörte Mütter hatten die Politikerin auf das liebestolle Verhalten der Tiere aufmerksam gemacht. Dudziak reagierte sofort - und sorgte dafür, dass der ungehemmte Eselsex unterbunden wurde. Die Zooverwaltung ließ ein Absperrgitter aufstellen und trennte Napoleon und Antonia.

Die Maßnahme sorgte sofort für heftige Empörung - in den Medien und auch in den sozialen Netzwerken. Tausende wütende Kommentare erreichten die Zooverwaltung und eine Internetpetition wurde gestartet, die den Abriss des Trennungsgitters forderte. Experten wiesen auf die nachteiligen Auswirkungen vor allem auf das seelische Gleichgewicht von Eselhengsten hin, wenn sie ihre Libido nicht ausleben dürften. Unter Zoologen ist seit Langem bekannt, dass gerade Esel Gesellschaft brauchen. Das zeigte kürzlich ein Fall in Deutschland.

Am Donnerstag gab die Zoodirektion schließlich nach, wie auch auf Facebook zu sehen war: Dort wurde ein Bild gepostet, das Napoleon und Antonia wieder glücklich vereint zeigte.

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