Drei Wochen nach dem gewaltsamen Tod des fünfjährigen Dano hat die Islamische Gemeinde in Herford Abschied von dem Jungen genommen. Etwa 300 Trauergäste beteten nach der Waschung des Körpers vor dem weißen Sarg. "Das ist ein Schicksalsschlag, der die Stadt Herford getroffen hat", sagte Bruno Wollbrink, der Herforder Bürgermeister.
Der getötete Fünfjährige wird am Nachmittag in Herford beerdigt. Freunde, Bekannte und alle, "die in den vergangenen Wochen in der Zeit der Ungewissheit für Dano gebetet haben", waren von der Familie eingeladen worden, den Sarg auf den Friedhof zu begleiten. Vor dem Haus des getöteten Jungen hatte die Familie, die aus dem Kosovo stammt, Zettel mit Dankesworten aufgehängt.
Nach Angaben der Polizei hat der Vater eines Spielkameraden gestanden, den Fünfjährigen erdrosselt zu haben. Der 43 Jahre alte Mann sitzt in Untersuchungshaft. Die Ermittler hatten am vergangenen Donnerstag die Leiche des Jungen in der Nähe des Flusses Werre gefunden.
Vor dem Haus der Familie des Kinders ist am Montag die Sammlung von Kerzen, Blumen und Kuscheltieren nochmals größer geworden. Immer wieder blieben Menschen stehen, um still ihre Trauer auszudrücken. Herfords Bevölkerung hatte bereits am Sonntag mit einer Gedenkminute an den getöteten Jungen erinnert.
Während der Trauerfeier hob der Vorbeter Hüseyin Mermer auch die Gemeinsamkeit aller Religionen hervor. "Erbarmen, Nächstenliebe und Vertrauen sind die Kernpunkte aller Religionen. Je mehr sich die Menschen davon entfernen, desto eher passieren solche menschlichen Tragödien wie jetzt um Dano", sagte Mermer in seiner Ansprache.