Gesellschaft:Ach, Konfuzius

Woman exercises with wooden dumbbells during a health promotion event to mark Japan's 'Respect for the Aged Day' at a temple in Tokyo

Bald ist wieder "Tag der Senioren" in Japan, die Älteren demonstrieren an diesem Tag gerne ihre noch immer beachtliche Fitness.

(Foto: Yuriko Nakao/Reuters)

In Japan gilt das Gebot, die Alten zu ehren. Umgesetzt wird das nicht immer - nun will die Regierung die Geschenke für Hundertjährige streichen.

Von Christoph Neidhart

1963 hat die Regierung in Japan einen herzigen Brauch eingeführt: Wer hundert Jahre alt wird, bekommt mit den Glückwünschen des Premiers ein Geschenk der Regierung, eine Silberschale, das sogenannte Sakazuki. Damals waren es 153 Schalen, die verschenkt wurden, eine geradezu lächerliche Zahl, gemessen an den Schalen, die heutzutage vergeben werden: Im vergangenen Jahr erreichten in Japan 29 357 Menschen das hundertste Lebensjahr und damit das Recht auf eine Schale, das Stück für 8000 Yen, 57 Euro. Nahezu 1,7 Millionen Euro für Geburtstagsgeschenke - kaum verwunderlich, dass der Gesundheitsminister nun sagte, die Schalen würden ihm zu teuer.

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