Für Mädchen scheint es in dieser Welt nicht vorgesehen, zu forschen, sich für technische Zusammenhänge zu interessieren, "auch mal auf den Tisch zu hauen", wie Schmiedel es ausdrückt. In einer Zeit, sagt sie, in der dringend Ingenieurinnen und Nachwuchs-Naturwissenschaftlerinnen benötigt werden und politische Kampagnen versuchen, MINT-Nachwuchs zu fördern, habe das eben durchaus gefährliche Konsequenzen.
Gegen die Rosa-hellblau-Differenzierung der Spielwaren- und Werbeindustrie anzukommen sei nicht einfach, sagt Schmiedel. "Einzelne Eltern können kaum etwas bewirken." Einem kleinen Jungen aus Protestgründen ein rosafarbenes Spielzeug in die Hand zu drücken, wird kaum funktionieren - oder endet schlimmstenfalls mit der Häme der Kindergartenfreunde. Immerhin, es gibt auch Gegentrends. Rundliche Barbiepuppen zum Beispiel, Lego-Männchen im Rollstuhl oder Technik-Baukästen, auf denen Mädchen zu sehen sind.