Gemeinsamer Auftritt im Petersdom: Papst umarmt Papst

Überrschungsbesuch im Petersdom: Papst Franziskus hat bei Eröffnung des Konsistoriums seinen Vorgänger Benedikt XVI. herzlich umarmt.

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Es ist die erste öffentliche Zeremonie im Petersdom, bei der beide Päpste anwesend sind: Bei der feierlichen Ernennung der neuen Kardinäle hat Papst Franziskus auch seinen Vorgänger Benedikt XVI. begrüßt.

Die neuen Kardinäle bekamen eine Ernennungsurkunde, Benedikt bekam eine Umarmung. Der emeritierte Papst war überraschend zur feierlichen Erhebung der neuen Kardinäle im Petersdom erschienen und wurde von Papst Franziskus vor der Eröffnung des Konsistoriums mit einer Umarmung begrüßt. Es ist nicht nur das erste Aufeinandertreffen der beiden Päpste bei einer offiziellen Zeremonie im Petersdom, sondern auch gleichzeitig der erste Auftritt Benedikts seit seinem Rücktritt als Papst vor einem Jahr.

Bei einem feierlichen Konsistorium nahm Papst Franziskus 19 Kirchenmänner in das Kardinalskollegium auf - unter ihnen auch der deutsche Erzbischof Gerhard Ludwig Müller. Die neuen Kardinäle schworen dem Papst und der Kirche Treue und Gehorsam. Danach traten die neuen Würdenträger in ihrem scharlachroten Talar einzeln vor den Papst, der ihnen das Kardinalsbirett aufsetzte, den Kardinalsring an den Finger steckte, und die Urkunde für eine Titelkirche überreichte.

Kardinal Müller durfte als Dritter seine Insignien in Empfang nehmen. Papst Franziskus wies ihm die römische Altstadtkirche Sant'Agnese in Agone an der Piazza Navona als Titel-Diakonie zu. Der Älteste neue Würdenträger, der 98-jährige Loris Capovilla, konnte aus Gesundheitsgründen nicht zum Konsistorium nach Rom reisen. Er erhält die Insignien demnächst durch einen päpstlichen Delegaten.

"Die Kirche braucht euch"

In der Zeremonie rief Franziskus seine Purpurträger dazu auf, Mut zu haben und Anteilnahme zu zeigen, vor allem angesichts des Leids in vielen Ländern und der Verfolgung von Christen. "Die Kirche braucht euch. Die Kirche braucht uns auch, damit wir Männer des Friedens sind und Frieden stiften", sagte er nachdrücklich. Franziskus betete für den Frieden der Völker, "die von Gewalt und von Krieg heimgesucht sind."

Es war das erste Konsistorium des vor einem Jahr gewählten Franziskus. Mit Müller gibt es nun zehn deutsche Kardinäle in diesem Beratergremium. Durch die jüngste Ernennung hat sich die Zahl der Kardinäle auf 218 erhöht. Doch nur 122 von ihnen könnten an einer Papstwahl teilnehmen. Denn nur wer dem Kardinalskollegium angehört und jünger als 80 Jahre alt ist, darf bei einer Papstwahl abstimmen. Am morgigen Sonntag feiert der Papst mit den Kardinälen eine Messe.