Geistig frühreif:Zweijährige wird Mitglied in Hochbegabten-Verein

Die Britin Georgia Brown konnte mit wenigen Monaten laufen und mit eineinhalb Gespräche führen - für ihre Zukunft sieht es gut aus.

Ein britisches Mädchen im Alter von nur zwei Jahren und neun Monaten ist das derzeit jüngste Mitglied im derzeit größten Verband für intellektuell hochbegabte Menschen (Mensa).

Geistig frühreif: Womöglich auch kein Problem mehr für die kleine Georgia: eine einfache Rechenaufgabe

Womöglich auch kein Problem mehr für die kleine Georgia: eine einfache Rechenaufgabe

(Foto: Foto: dpa)

Georgia Brown aus der südenglischen Grafschaft Hampshire habe Experten bei Tests mit einem überdurchschnittlich hohen Intelligenzquotienten (IQ) von 152 überrascht, teilte Mensa in Großbritannien mit. Damit gehöre sie zu jenen zwei Prozent der Bevölkerung, die einen IQ von mindestens 130 haben und damit als außerordentlich intelligent gelten.

Die besonderen geistigen Fähigkeiten der kleinen Georgia wurden ihr nach Tests durch die Kinderpsychologin Joan Freeman bescheinigt. Der Verein Mensa selbst untersucht erst Kinder ab etwa zehn Jahren hinsichtlich ihrer Intelligenz.

Freeman sagte der BBC, Georgia hätte möglicherweise einen noch höheren IQ unter Beweis gestellt, wenn sie nicht nach intensiven Tests dringend eine kleine Schlafpause gebraucht hätte. "Mit ihren zwei Jahren und neun Monaten beantwortet sie Fragen, auf die Sechsjährige noch nichts zu sagen wissen."

Kontakt zu anderen Superintelligenten

Georgias Mutter Lucy berichtete, ihre Tochter habe bereits mit neun Monaten laufen und mit eineinhalb Jahren Gespräche führen können. "Es ist fantastisch, wir sind so stolz auf sie."

Mit der Aufnahme in den Kreis der Superintelligenten hat Georgia nun sehr gute Entwicklungsvoraussetzungen, sagte Caroline Garbett, Mensa-Pressesprecherin in Großbritannien, sueddeutsche.de.

Die Organisation habe zwar keine eigenen Förderprogramme für kleine Kinder, doch sei es vor allem wichtig, dass die Intelligenz des Kindes erkannt worden sei und entsprechend darauf reagiert werden könne - durch die Wahl der Schule oder durch den Kontakt zu anderen, geistig sehr hellen Kindern.

Dass die Intelligenz des Kindes bestätigt worden sei, mache es für die Familie einfacher, Entscheidungen zu treffen, sagte Garbett. Die Zukunft der kleinen Georgia sieht Garbett positiv: "Intelligenz verändert sich im Laufe des Lebens nicht sehr", stellte sie fest. Das Mädchen habe daher gute Chancen, bei entsprechender Förderung hochintelligent zu bleiben.

Hunderttausende Hochbegabte

Georgia ist das jüngste Mädchen, das jemals Mensa-Mitglied wurde. Ein Junge, der bei der Aufnahme sechs Tage jünger war als sie es jetzt ist, war seit den 90er Jahren zeitweilig Mitglied des Hochbegabten-Verbandes.

Zur weiteren Entwicklung von Ben Wood, der offenbar nicht mehr Mitglied bei Mensa ist, wollte Pressesprecherin Garbett sich nicht äußern. Der Verein gebe außer speziell genehmigten keine persönlichen Informationen über seine Mitglieder heraus. Insgesamt gebe es in dem Verein in Großbritannien nur sehr wenige hochbegabte Kinder unter Zehn Jahren, nämlich etwa 30.

Mensa wurde 1946 in Großbritannien von dem Australier Roland Berrill und dem Engländer Lancelot Ware gegründet. International hat Mensa derzeit etwa 100.000 Mitglieder. Dem Dachverband Mensa International gehören nationale Organisationen in mehr als 40 Ländern an, darunter auch Deutschland, wo der Verband mehr als 5000 Mitglieder hat.

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