Gaggenau:In alle Ewigkeit

Gaggenau: Der 30.000-Einwohner-Stadt Gaggenau geht es eigentlich gut - sie leidet unter dem Luxusproblem Arbeitskräftemangel. Warum also genau hier ein solches Projekt? Fotos: Gaggenau, dpa; Collage: SZ

Der 30.000-Einwohner-Stadt Gaggenau geht es eigentlich gut - sie leidet unter dem Luxusproblem Arbeitskräftemangel. Warum also genau hier ein solches Projekt? Fotos: Gaggenau, dpa; Collage: SZ

Die badische Stadt Gaggenau möchte die Lebenserwartung ihrer Bürger um ein Jahr verlängern. Über einen bislang einmaligen Großversuch und die Grundsatzfrage: Später sterben, wozu eigentlich?

Von Josef Kelnberger

Michael Pfeiffer würde gern Gleitschirm fliegen, aber von der Idee ist seine Frau gar nicht begeistert. "Da bekommt sie Angst um mich", sagt er. Also lässt er es bleiben. Pfeiffer ist kein Adrenalin-Junkie, ein Gesundheitsapostel ebenso wenig. Joggen? Schon länger nicht mehr. Er weiß, er sollte mehr tun für seine Fitness, aber er findet keine Zeit. Ein normaler Mensch in einem normalen deutschen Rathaus, 55 Jahre alt. Aber doch ist Pfeiffer im Jahr 2017 zu einem Helden aufgestiegen: der Mann, der Recep Tayyip Erdoğan die Stirn bot. Fragt man nach Spuren seines Ruhms, verweist Pfeiffer auf die Kopie einer Zeitungskarikatur. Er hat sie griffbereit, auf der Fensterbank neben einer Büropflanze. Darauf ist die Kanzlerin vor einem Wald aus Mikros zu sehen, in der Sprechblase sagt Angela Merkel: "Sie kennen die Grundlinien meiner Türkei- Politik. Details klären Sie dann bitte mit dem Bürgermeister von Gaggenau."

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