Fußball-Bundestrainer verrät Kindheitstraum:Löw, König der Lüfte

Jogi Löw

Wäre gerne Pilot geworden: Fußballnationaltrainer Joachim "Jogi" Löw.

(Foto: dpa/Süddeutsche.de)

Gesichtscreme, blauer Kaschmirpulli und Abenteuer - wie passt das zusammen? Bis eben noch gar nicht. Nun plauderte jedoch der pflegebewusste Fußballbundestrainer Jogi Löw aus dem Nähkästchen und verriet, welchen abenteuerlichen Berufswunsch er als Kind hegte.

Von Antonia Hilpert

Als Fußballnationaltrainer kommt man viel herum in der Welt. Aber ob man bei durchorganisierten Teamtrips und Rundum-Sorglos-Urlauben unerforschte Weiten und Grenzerfahrungen erwarten darf? Doch genau danach, nämlich echten Abenteuern, sehnt sich Jogi Löw, Werbegesicht eines großen Pauschalreiseanbieters, wie er jetzt offenbart hat.

Bei einer Spendenübergabe verriet der 52-Jährige seinen Kindheitstraum: Er wollte Pilot werden. Auch heute hat seine Vorliebe für luftige Höhen Bestand: "Ich mag es abenteuerlich, bin 2010 mit einem Ultraleichtflugzeug geflogen. Ich bin auch schon aus 2500 Metern in den Tiroler Alpen mit einem Paraglide-Schirm abgehoben. Ich schaue mir die Welt gern mal von oben an", erzählte der Fußballnationaltrainer, wie die Bild-Zeitung berichtet.

Aha, Herr Löw mag es also abenteuerlich. Das hätten wir unserem stets um einen perfekten Auftritt bemühten Bundestrainer gar nicht zugetraut. Zumindest rein äußerlich nicht. Oder können Sie sich einen Abenteurer vorstellen, der sich mitten in der Wildnis rasiert und danach seine strapazierte Haut mit Pflegeprodukten verwöhnt? (Dafür steht Löw zumindest in der Werbung.) Ein Abenteurer muss dann schon eher aussehen wie Reinhold Messner - vollbärtig und mit von der Sonne gegerbter Haut.

Es stellt sich außerdem die Frage, ob ein blauer Kaschmirpullover - Glücksbringer während der WM 2010 in Südafrika - den Strapazen, die ein Abenteuer so mit sich bringt, standhält. Auch ein weißes Hemd scheint für Touren abseits der Zivilisation eher ungeeignet. (Wobei der penible Fußballlehrer bei Flecken vermutlich ein Reisewaschmittel aus dem Ärmel ziehen würde.) Um für solche Wagnisse gewappnet zu sein, müsste sich der stilbewusste Jogi in praktische, aber wenig modische Outdoor-Bekleidung werfen.

Die ganz große Abenteuerlust scheint ihn letztendlich doch nicht gepackt zu haben. Über seinen Traum vom Fallschirmspringen verkündete er: "Alles war schon geplant. Dann kam der Anruf, dass das Wetter zu schlecht sei. In dem Moment war ich nicht unglücklich darüber ..."

Und wir sind nicht unglücklich darüber, dass Jogi kein Pilot geworden ist, sondern unser Fußballnationaltrainer. Beim nächsten Höhenflug der deutschen Nationalmannschaft, überlassen wir ihm jedoch mit größtem Vertrauen die Rolle des Piloten.

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