Frauenfußball:Ehemann verbietet Irans Spielführerin Reise zur Asien-Meisterschaft

Frauenfußball: Niloofar Ardalan beim Fußballspielen: Die Gesetze in der Islamischen Republik Iran verbieten es Frauen, ohne Zustimmung ihres Mannes ihr Haus zu verlassen.

Niloofar Ardalan beim Fußballspielen: Die Gesetze in der Islamischen Republik Iran verbieten es Frauen, ohne Zustimmung ihres Mannes ihr Haus zu verlassen.

(Foto: AFP)

Niloofar Ardalan darf nicht zur Hallenfußball-Meisterschaft in Malaysia fahren - ihr Mann verbietet es ihr. Kurz setzt sich die Iranerin öffentlich zur Wehr, dann rudert sie zurück.

Die Spielführerin der iranischen Fußballnationalmannschaft, Niloofar Ardalan, wird von ihrem Mann nicht zur Asien-Meisterschaft in Malaysia gelassen. Erst wehrte sich die 30-Jährige gegen das Verbot und rief damit ein enormes Echo in den sozialen Netzwerken hervor - beugte sich aber schließlich doch dem Willen ihres Gatten.

Die Gesetze in der Islamischen Republik Iran verbieten es Frauen, ohne Zustimmung ihres Mannes ihr Haus und erst recht ihr Land zu verlassen. In einem Interview mit der iranischen Nachrichtenagentur Nasim forderte Ardalan eine Änderung der Gesetze. Sie wünsche sich ein Gesetz für Sportlerinnen, "damit wir unsere Rechte in diesen Fragen verteidigen können", zitierte sie die Agentur.

Ardalans Mann Mehdi Tutunchi ist Sportkommentator. Er begründete seine Entscheidung, seine Frau nicht zu der Hallenfußball-Meisterschaft ausreisen zu lassen, sie würde dann die Einschulung ihres siebenjährigen Sohns verpassen.

Als die Sache publik wurde und Facebook-Nutzer sich gegen den Ehemann wandten, machte Ardalan selbst einen Rückzieher. Der Nachrichtenagentur sagte sie, es handele sich um ihre "private Familienangelegenheit". Sie bedauere, dass "antirevolutionäre Medien" ihren Fall für die eigenen Zwecke ausgenutzt hätten. Seit der Islamischen Revolution 1979 herrschen in Iran streng konservative Gesetze, Frauen sind nicht gleichberechtigt.

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