Franziskus auf USA-Besuch:US-Abgeordneter klaut Wasserglas des Papstes

Bob Brady

Nahm sich einen großen Schluck aus dem Wasserglas des Papstes: der US-Abgeordnete Bob Brady

(Foto: AP)
  • Ein katholischer US-Abgeordneter hat nach der Rede des Papstes vor dem US-Kongress dessen Wasserglas stibitzt.
  • Zum Abschluss seines Besuchs in New York hielt Papst Franziskus anschließend eine Messe vor Tausenden Gläubigen.
  • Der Papst lobte in seiner Predigt die Vielfalt in den Großstädten, mahnte aber zugleich an, die Ausgegrenzten nicht zu vergessen.

In Sachen Personenkult um Papst Franziskus dürfte ein katholischer US-Abgeordneter neue Maßstäbe gesetzt haben. Nach der Rede des Papstes vor dem US-Kongress schnappte sich Bob Brady das abgestellte Wasserglas von Franziskus. Aus diesem hatte der Pontifex bei seinem Vortrag getrunken. Brady genehmigte sich anschließend selbst einen Schluck daraus, wie die Zeitung Philadelphia Daily News meldete.

Später habe Brady das Getränk an seine Frau Debra und zwei Mitarbeiter weitergereicht. In sein Büro, in das er das Wasserglas brachte, habe er auch den katholischen Senator Bob Casey eingeladen, sagte Brady. Casey, seine Frau und seine Mutter hätten ihre Fingern in das Wasser getaucht.

Franziskus auf USA-Besuch: Vom päpstlichen Wasser probieren durfte auch Bob Bradys Frau.

Vom päpstlichen Wasser probieren durfte auch Bob Bradys Frau.

(Foto: AP)

Enkel und Urenkel dürfen ebenfalls nippen

Den Rest des Getränks füllte Brady nach eigenen Angaben in eine Flasche um - für seine vier Enkelkinder und seine Urenkelin. Er wolle sie mit dem Wasser segnen. "Wie viele Leute kennen Sie, die aus dem gleichen Glas wie der Papst getrunken haben?", fragte der Abgeordnete. Eigens gesegnet hatte der Papst das Wasser zuvor offenbar nicht.

Was Brady mit dem Wasserglas macht? Nach dem Besuch des Papstes wolle er es der Polizei in Philadelphia übergeben, damit diese ihm per Fingerspurensicherung die Authentizität des vom Papst benutzten Gefäßes bestätigt.

Pontifex macht auf Schicksal der Ausgegrenzten aufmerksam

Zum Abschluss seines Besuchs in New York hatte Papst Franziskus eine Messe vor Tausenden Gläubigen gehalten. Etwa 20 000 Menschen verfolgten im Madison Square Garden, wo ansonsten große Konzerte und Basketballspiele stattfinden, die Predigt des katholischen Kirchenoberhaupts. Viele Gläubige waren zu Tränen gerührt.

Der Papst lobte in seiner Predigt die Vielfalt in den Großstädten, mahnte aber zugleich an, die Ausgegrenzten nicht zu vergessen. Diese würden oft wie Bürger zweiter Klasse behandelt. Für Ausländer, Kinder ohne Schulbildung, Obdachlose oder alte Menschen sei das Leben in der Großstadt nicht immer einfach. Franziskus appellierte an die New Yorker, auf diese Menschen zuzugehen.

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