Frankreich:Schüsse auf Schulleiter

An einem Gymnasium in Grasse verletzt ein Schüler mehrere Personen. Der Täter ist gefasst, er hatte zahlreiche Waffen dabei.

Von Christian Wernicke und Tim Niendorf, Paris/München

Ein Schüler mit mehreren Waffen hat in einem französischen Gymnasium das Feuer eröffnet und den Schulleiter sowie mehrere Mitschüler verletzt. Es handele sich augenscheinlich um "die irre Tat eines fragilen jungen Mannes, der von Schusswaffen fasziniert war", sagte Bildungsministerin Najat Vallaud-Belkacem. Die Schüsse fielen am Donnerstag im Alexis-de-Tocqueville-Gymnasium der Stadt Grasse im Südosten des Landes. Der 17 Jahre alte Angreifer wurde festgenommen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft deutet nichts auf einen Terrorakt hin. Das Motiv des Jugendlichen scheine mit seinem schlechten Verhältnis zu anderen Schülern zusammenzuhängen, sagte Staatsanwältin Fabienne Atzori. Der Jugendliche hatte eine Schrotflinte, mehrere Handfeuerwaffen und eine ungefährliche Trainingsgranate bei sich. Laut Innenministerium gab er die Schüsse mit dem Gewehr ab.

Die Stadtverwaltung hatte ursprünglich von zwei Tätern gesprochen, später gingen die Behörden nur noch von einem Täter aus. Der Verdächtige soll regelmäßig Videos von Massenschießereien gesehen haben. Er sei von Mitschülern gehänselt worden. Die Behörden gehen von "psychischen Problemen" aus. Ein Foto seines Facebook-Profils soll einen Revolver zeigen, der auf eine Clownsmaske zielt.

Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot am Tatort an, auch die Sondereinheit Raid war vor Ort. Die Notdienste riefen Anwohner und Eltern per Twitter auf, im Haus zu bleiben. Schüler und Lehrer in der ganzen Stadt durften die Gebäude nicht verlassen.

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