Frankreich:Ryanair muss notlanden

Wegen plötzlichen Druckabfalls fielen bereits die Sauerstoffmasken heraus: Eine Maschine des Billigfliegers Ryanair ist deshalb außerplanmäßig im französischen Limoges gelandet.

Eine Chartermaschine der irischen Billigfluglinie Ryanair mit 168 Passagieren an Bord hat am Montagabend auf dem Weg nach Spanien wegen plötzlich abfallenden Kabinendrucks außerplanmäßig in Frankreich landen müssen. Nach britischen Medienangaben teilte Ryanair am frühen Dienstagmorgen mit, 16 Passagiere seien mit Ohrenschmerzen ins Krankenhaus gebracht worden.

Frankreich: Eine Chartermaschine von Ryanair musste am Montagabend außerplanmäßig im französischen Limoges landen.

Eine Chartermaschine von Ryanair musste am Montagabend außerplanmäßig im französischen Limoges landen.

(Foto: Foto: dpa)

Die Boeing 737 musste am Montagabend wegen eines plötzlichen Druckabfalls in der Kabine in Limoges notlanden. Nach Polizeiangaben sackte das Flugzeug nach dem Druckabfall innerhalb von fünf Minuten um 8000 Meter ab. Erschrockene Fluggäste erzählten, dass das Flugzeug plötzlich enorm absackte und Sauerstoffmasken herunterfielen.

Die Maschine auf dem Weg von Bristol nach Barcelona-Girona sei als "vorsorgliche Maßnahme" in Limoges gelandet, erklärte ein Ryanair-Sprecher.

Viele Passagiere hätten einen Schock erlitten, sagte Pen Hadow, ein bekannter Arktisforscher, der mit im Flugzeug saß. "Manche Leute dachten, sie sterben - so erschreckend war das. Eine Frau vor uns wimmerte."

Die Temperatur sei auf einmal stark gesunken. "Du denkst, mein Gott, ist das ein Loch im Flugzeug?" Es sei "unglaublich kalt" gewesen. Die Maschine sei innerhalb weniger Minuten von rund 12.000 Meter auf 2000 Meter abgesunken. Einige Sauerstoffmasken seien auch nicht aufgegangen. Die Crew hätte zudem keinerlei Durchsagen gemacht.

Ryanair-Chef Michael O'Leary betonte jedoch, alle Masken hätten funktioniert, die Besatzung habe zudem die Sicherheitsvorschriften korrekt ausgeführt. Es sei nicht möglich gewesen, gleich zu Beginn Durchsagen zu machen, weil die Crew ebenfalls Masken tragen müsse.

Ryanair schickte eine Ersatzmaschine nach Limoges, um die Passagiere weiter nach Gerona zu bringen. Rund vier Stunden nach der Notlandung setzten 127 Passagiere ihre Reise in der Nacht fort. Die übrigen Passagiere, die nach dem Zwischenfall nicht wieder ins Flugzeug steigen wollten, sollten mit einem Bus nach Girona gebracht werden.

Die Ursachen des Druckabfalls waren zunächst unklar. Ryanair verfügt nach eigenen Angaben über 120 Flugzeuge vom Typ Boeing 737-800 mit Platz für jeweils 189 Passagiere. Eine erste Untersuchung der Maschine habe keinen auffälligen technischen Mängel ergeben, sagte ein Polizeisprecher.

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