Frankreich:Bürgermeister nach Sturmkatastrophe mit Toten verurteilt

Er hat absichtlich die Gefahren eines anrückenden schweren Sturms verschleiert, weil er finanzielle Einbußen befürchtete - 29 Menschen starben. Nun muss in Frankreich ein ehemaliger Bürgermeister ins Gefängnis.

Ein ehemaliger Bürgermeister in Frankreich ist zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er absichtlich die Gefahren eines anrückenden schweren Sturms verschleiert haben soll - 29 Menschen kamen dann bei Überschwemmungen ums Leben. Ein Strafgericht sah es als erwiesen an, dass der damalige Bürgermeister von La Faute-sur-Mer finanzielle Einbußen für die Bebauung in dem Badeort befürchtete und deshalb nicht warnte.

Im Februar 2010 war der Sturm Xynthia, bei dem auch im Rest von Frankreich und in Deutschland zahlreiche Menschen starben, mit Starkregen über den Vendée-Ort hinweggezogen. Die meisten Opfer ertranken in ihren Häusern. Die damals für Urbanisierung zuständige Leiterin erhielt eine zweijährige Haftstrafe.

Der Ex-Bürgermeister, der heute noch Gemeinderat ist, kündigte umgehend Einspruch gegen das "ungerechte" Urteil an. Er sei zum "Sündenbock" gemacht worden.

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