Fischer im Südpolarmeer in Seenot:Schiffsbesatzung kämpft in der Antarktis ums Überleben

Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit: Der russische Trawler "Sparta" mit 32 Mann an Bord ist im Südpolarmeer auf einen Eisberg gelaufen und droht zu sinken. Durch ein Loch im Rumpf dringt Wasser ins Schiff. Hilfe wird jedoch frühestens in vier Tagen eintreffen.

Drama im Südpolarmeer: Ein russischer Trawler ist in der Antarktis in Seenot geraten. Die Sparta habe SOS gefunkt, teilte die neuseeländische Rettungszentrale RCCNZ mit. Das leckgeschlagene Schiff mit seiner 32-köpfigen Besatzung drohe in der Nähe des Schelfeises etwa 3700 Kilometer südöstlich von Neuseeland zu sinken.

Fischer im Südpolarmeer in Seenot: Dieses undatierte Foto der Antarktisvertrags-Organisation Commission for the Conservation of Antarctic Marine Living Resources (CCAMLR) zeigt den russischen Trawler Sparta in einem nicht näher bezeichneten Hafen.

Dieses undatierte Foto der Antarktisvertrags-Organisation Commission for the Conservation of Antarctic Marine Living Resources (CCAMLR) zeigt den russischen Trawler Sparta in einem nicht näher bezeichneten Hafen.

(Foto: AP)

Zwei weitere Fischereischiffe hätten sich auf den Weg zu dem havarierten Schleppnetzfischer gemacht. Wegen schweren Eisgangs würden sie aber mindestens vier bis fünf Tage brauchen.

Hilfe frühestens in vier bis fünf Tagen

Einige Besatzungsmitglieder der Sparta haben das Schiff den Angaben zufolge bereits verlassen und sich auf dem Eis in Sicherheit gebracht. Andere würden an Bord weiter versuchen, eindringendes Wasser abzupumpen. Zur Besatzung gehören 16 Indonesier, 15 Russen und ein Ukrainer.

Wie RCCNZ-Koordinator Ramon Davis sagte, versuche das etwa 540 Kilometer entfernte Schwesterschiff der Sparta, die Chiyo Maru No. 3, dem havarierten Trawler zu Hilfe zu kommen. Jedoch sei es selbst nur begrenzt in der Lage, Eis zu brechen. Das nächstgelegene eistaugliche Schiff sei die neuseeländische San Aspiring, die aber fast 850 Kilometer entfernt sei - und für die Fahrt vier bis fünf Tage benötige. Ein anderes, nur 34 Kilometer entferntes Schiff habe dagegen keine Chance, sich einen Weg durch das Eis zu bahnen.

Auch aus der Luft ist Hilfe nur begrenzt möglich. Zwar sei ein Flugzeug von der amerikanischen Antarktisstation McMurdo aus gestartet. Jedoch könne es nicht auf dem Meereis landen, sondern lediglich Aufklärung über die Eislage liefern, sagte Davis. Die Crew müsse wohl "ziemlich lange warten", bis Hilfe komme. Allerdings seien Schutzanzüge und weiteres Material an Bord, sodass die Besatzung auf dem Eis überleben könne, wenn das Schiff aufgegeben werden müsse.

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