Fort McMurray:Feuer in Kanada binnen Stunden um die Hälfte gewachsen

  • Die Waldbrände um Fort McMurray in Kanada weiten sich dramatisch aus.
  • Die Ölförderung des Landes dürfte mittlerweile um ein Drittel eingebrochen sein.

Das Flammen-Inferno in Kanadas Provinz Alberta gerät immer mehr außer Kontrolle. Der kanadische Rundfunksender CBC twitterte am Samstag, das Feuer von Fort McMurray sei jetzt 156 000 Hektar (1560 Quadratkilometer) groß - 50 Prozent größer als die Nacht vor. "Könnte sich bis zum Ende des heutigen Tages verdoppeln", heißt es in der Mitteilung.

Das trockene, warme Wetter begünstigte am Morgen die Ausbreitung, erklärte ein Sprecher der Provinzregierung. Die Feuerwehr stehe "vor einer sehr, sehr großen Herausforderung". Der kanadische Regierungschef Justin Trudeau sagte den fast 90 000 Geretteten aus der Region erneut Unterstützung zu: "Die Stadt, die jahrelang so viel zu Kanadas Wirtschaft beigetragen hat, braucht jetzt unsere Hilfe. Wir werden für Fort McMurray da sein."

Seine Regierung will den gleichen Betrag zahlen, der bis Ende Mai privat für die Menschen in der Ölstadt gespendet wird. Nach Medienberichten gingen seit Ausbruch des Feuers 30 Millionen kanadische Dollar (20 Millionen Euro) beim Kanadischen Roten Kreuz für die Menschen von Fort McMurray ein.

Die Stadt Fort McMurray mit 88 000 Einwohnern musste in den vergangenen Tagen komplett geräumt werden. Die Feuer waren vor einer Woche ausgebrochen und haben inzwischen etwa 1010 Quadratkilometer verwüstet - fast die Hälfte der Fläche des Saarlandes.

Das betroffene Gebiet liegt im Herzen der kanadischen Ölindustrie. Nach Schätzungen der Nachrichtenagentur Reuters ist die Förderung des Landes um etwa ein Drittel eingebrochen. Erste offizielle Schätzungen gehen von einem Versicherungsschaden von mehr als sieben Milliarden US-Dollar aus. Mehr als 1200 Feuerwehrleute sind im Einsatz.

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