Flugverkehr:Wrack von vermisster Militärmaschine in Myanmar entdeckt

Flugverkehr: Eine Shaanxi Y-8 steht am 5. August 2015 auf einem Flughafen in Myanmar. Eine baugleiche Maschine soll jetzt abgestürzt sein.

Eine Shaanxi Y-8 steht am 5. August 2015 auf einem Flughafen in Myanmar. Eine baugleiche Maschine soll jetzt abgestürzt sein.

(Foto: AFP)
  • Rettungskräfte haben das Wrack des vermissten Militärflugzeugs in Myanmar entdeckt.
  • Das Flugzeug war aus noch ungeklärter Ursache am Mittwoch vom Radar verschwunden. An Bord waren insgesamt 122 Menschen.
  • Dem Militär zufolge wurden bislang drei Leichen gefunden. Befürchtet wird, dass den Absturz niemand überlebt hat.

Mitarbeiter der Armee haben das Wrack des vermissten Flugzeugs in Myanmar gefunden. Nach Angaben eines Armeesprechers wurden Teile der Maschine in der Andamanensee entdeckt, etwa 218 Kilometer von der Hafenstadt Dawei entfernt. Das Flugzeug war am Mittwoch im Südosten des Landes gegen 13.35 Uhr Ortszeit (9.05 Uhr MESZ) aus ungeklärter Ursache vom Radar verschwunden.

An Bord sollen 122 Menschen gewesen sein: 106 Passagiere und 14 Besatzungsmitglieder. Mehr als die Hälfte der Passagiere waren Angehörige von Soldaten, darunter auch 15 Kinder. "Einige waren auf dem Weg zu medizinischen Untersuchungen und zum Schulbesuch", sagte ein Armeesprecher.

Bei der Maschine handelte es sich um ein Transportflugzeug des chinesischen Herstellers Shaanxi, eine Y-8. Das Flugzeug war aus dem Süden von Myanmar, dem früheren Birma, auf dem Weg in die ehemalige Hauptstadt Rangun (Yangon). Der Weg dorthin führt über das Meer.

Letzter Kontakt in 5500 Metern Höhe

Der letzte Kontakt bestand nach Angaben der Armee, als das Flugzeug in etwa 5500 Metern Höhe war. Zu dem Zeitpunkt habe sich die Maschine in der Nähe der Stadt Dawei befunden, der Hauptstadt der Region Tanintharyi. Gestartet war das Flugzeug in der Stadt Mergui (auch Myeik), nahe der thailändischen Grenze. Neun Schiffe der Marine, fünf Armeeflugzeuge und zwei Helikopter hatten nach dem vermissten Flugzeug gesucht.

Die Propellermaschine Shaanxi Y-8 basiert auf einer Baureihe der älteren sowjetischen Antonow-Maschinen. Sie ist erst seit März 2016 im Dienst der myanmarischen Armee.

Der 54-Millionen-Einwohner-Staat Myanmar war lange Zeit eines der am meisten isolierten Länder der Welt. Nach Jahrzehnten der Militärdiktatur hat sich das frühere Birma inzwischen aber geöffnet. Seit vergangenem Jahr wird die Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, 71, geführt, die während der Militärherrschaft viele Jahre in Hausarrest saß. Das Militär besetzt in ihrem Kabinett aber immer noch mehrere Schlüsselpositionen.

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