Verschwundenes Air-Asia-Flugzeug:Suchkorridor soll vergrößert werden

Lesezeit: 2 min

  • Auch am zweiten Tag ihrer Suche haben die Einsatzkräfte keine entscheidende Spur der verschwundenen Air-Asia-Maschine gefunden.
  • Die Behörden gehen davon aus, dass das Flugzeug ins Meer gestürzt ist, die Suchzone soll nun vergrößert werden.
  • Der Airbus A320-200 war am Sonntag auf halbem Weg von Indonesien nach Singapur mit 162 Menschen an Bord vom Radar verschwunden.
  • Der Pilot des Flugs QZ8501 hatte zuvor um eine Kursänderung gebeten, um schlechtem Wetter auszuweichen.

Die Suche: Behörden vermuten vermisstes Flugzeug auf dem Meeresgrund

Die indonesischen Behörden gehen davon aus, dass der vermisste Airbus der Air Asia ins Meer gestürzt ist. Das Wrack sei möglicherweise bereits auf den Meeresboden gesunken. Eine konkrete Spur gibt es noch nicht. "Wir haben keinerlei Informationen über den Verbleib des Flugzeugs", räumte der Chef der Transportsicherheitsbehörde ein.

Zwar wurden Berichte öffentlich, denen zufolge ein australisches Suchteam verdächtige Trümmerteile entdeckt haben soll, an anderer Stelle wurde eine Ölspur entdeckt - doch ein Zusammenhang mit dem verschollenen Flugzeug konnte nicht bestätigt werden. Dutzende Flugzeuge, Schiffe und Hubschrauber aus Indonesien, Malaysia und Singapur waren im Einsatz. Sie konzentrierten sich auf die Küstenregion nahe der indonesischen Insel Belitung, die Suchzone soll am Dienstag noch ausgeweitet werden. Da Indonesien nicht über die geeigneten Mittel verfügt, wird Singapur voraussichtlich mit sogenannten Schleppsonden aushelfen, die Dateschreiber orten können.

"Wir suchen auch an Land", sagte der Chef der Zivilluftfahrt-Behörde. "Wir können nicht ausschließen, dass die Maschine in Westkalimantan (auf Borneo, Anm. d. Red.) oder auf Bangka oder Belitung abgestürzt ist."

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Der Hintergrund: Airbus von Air Asia verschwunden

Die Air-Asia-Passagiermaschine mit 162 Menschen an Bord war am Sonntagmorgen auf dem Weg von Surabaya in Indonesien nach Singapur plötzlich vom Radar verschwunden - etwa zwischen der indonesischen Hafenstadt Tanjung Pandan und der Stadt Pontianak auf der Insel Borneo.

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Eine Minute vor dem Abbruch des Funkkontakts hatte die Besatzung des Fluges mit der Nummer QZ8501 wegen schlechten Wetters um Genehmigung für eine Kursänderung gebeten. Ein Aufsteigen wurde den Angaben zufolge wegen dichten Verkehrs verweigert. Stattdessen durfte die Maschine nach links abweichen, heißt es von Seiten der Flugaufsicht. Über einen Notruf wurde zunächst nichts bekannt. Der Airbus A320-200 befand sich in etwa 10 000 Metern Höhe, als der Pilot um die Höhenänderung ersuchte.

Die Insassen: 162 Menschen an Bord, darunter 17 Kinder

Der Pilot aus Indonesien gilt mit mehr als 6000 Flugstunden als erfahren. Der Copilot, ein Franzose, hat knapp 2300 Flugstunden hinter sich. An Bord sind außerdem 154 weitere Indonesier, drei Südkoreaner, ein Singapurer, ein Malaysier und ein Brite. Unter den Passagieren befinden sich den Angaben zufolge ein Baby und 16 ältere Kinder.

Zahlreiche Angehörige haben sich seit den ersten Meldungen über einen möglichen Absturz am Ziel- und Startflughafen versammelt. Sie werden von Psychologen betreut und vor der Öffentlichkeit abgeschirmt.

Mögliche Unglücksursache: Das Wetter

Als die Air-Asia-Maschine vom Radar verschwand, gingen in der Region starke Regenfälle nieder. Auch von kleineren Wirbelstürmen ist die Rede. "Es ist normal, dass sie auf (die Piloten, Anm. d. Red.) Monsun-Wetter treffen", zitiert der US-Nachrichtensender CNN eine Meteorologin. Sie müssten darauf trainiert sein, damit umzugehen. CNN zufolge hat eine Firma, die weltweit Gewitter aufzeichnet, an der vermuteten Absturzstelle zum fraglichen Zeitpunkt eine ganze Reihe von Blitzen verzeichnet. Diese allein bringen aber noch kein Flugzeug zum abstürzen - doch dass die Piloten aktiv eingreifen müssen, macht Fehler in solchen Situationen wahrscheinlicher.

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Die Fluggesellschaft: Air Asia - eine zuverlässige Airline

Als das Unglück bekannt wurde, änderte Air Asia auf ihrem Facebook-Profil die Farbe ihres Logos von rot zu grau. Die Maschine wurde von Indonesia Air Asia betrieben, die zu 49 Prozent der Muttergesellschaft Air Asia aus Malaysia gehört. Die Fluggesellschaft ist einer der größten Billigflieger der Welt. Das 2001 in Malaysia gegründete Unternehmen hat nach eigenen Angaben bereits 217 Millionen Passagiere befördert und in ihrem Heimatmarkt fast 50 Prozent Marktanteil. Air Asia fliegt mit mehr als 150 Maschinen vor allem Ziele in Asien an. Es hat bislang keinen größeren technischen Zwischenfall gegeben.

Die malaysische Luftfahrtindustrie wurde in diesem Jahr bereits von zwei Katastrophen erschüttert. Im März verschwand auf dem Flug von Kuala Lumpur nach Peking eine Maschine der Malaysia Airlines mit 239 Menschen an Bord. Im Juli wurden beim Abschuss eines Flugzeugs derselben Fluggesellschaft über der Ukraine alle 298 Insassen getötet.

© SZ.de/Reuters/AFP/dpa/ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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