Flug MH370:Interpol kritisiert malaysische Behörden

Wer war wirklich an Bord der Maschine von Flug MH370? Angeblich kontrolliert Malaysia die Reisepässe nur unzureichend. Die internationale Polizeibehörde Interpol erhebt deswegen schwere Vorwürfe.

Interpol hat im Zusammenhang mit der verschwundenen Maschine von Malaysia Airlines die malaysischen Behörden kritisiert. Bis zum Verschwinden der Boeing habe die Einwanderungsbehörde die Reisepässe von Passagieren in diesem Jahr überhaupt nicht mit der Interpol-Datenbank abgeglichen, teilte die internationale Polizeiorganisation am Freitag mit.

Es dauere nur "wenige Sekunden", um mit Hilfe von Interpol-Daten herauszufinden, ob Passagiere mit gestohlenen Pässen unterwegs seien. Viele andere Länder nutzten den Datenbestand Millionen Mal im Jahr. An Bord der vom Radar verschwundenen Maschine hatten zwei Passagiere mit gestohlenen Pässen gesessen.

Daher gab es Spekulationen über einen möglichen Terroranschlag auf die Maschine. Später stellte sich jedoch heraus, dass die Männer offenbar in EU-Ländern Asyl beantragen wollten und die Pässe von Schleusern bekamen.

Interpol machte die malaysischen Behörden für dieses Versäumnis verantwortlich. Am Mittwoch hatte der malaysische Innenminister Zahid Hamidi im Parlament gesagt, es dauere zu lange, die Daten jedes Mal abzugleichen. Das führe zu Verzögerungen am Flughafen. Diese Kritik wies Interpol nun zurück.

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