Florida:Mann erschießt Tochter, sechs Enkel und sich selbst

Familiendrama in Florida

Polizeiabsperrung nahe dem Tatort in Bell, Florida

(Foto: AP)

Familiendrama in Florida: Ein 51-jähriger Mann bringt sechs seiner Enkelkinder, deren Mutter und schließlich sich selbst um. Der Täter war der Polizei bereits bekannt.

  • Familiendrama im US-Bundesstaat Florida: Ein 51-Jähriger hat sieben Menschen und sich selbst getötet.
  • Die Hintergründe der Tat sind noch unklar. Der Mann war allerdings polizeibekannt.
  • "Wir sind hier alle eine Familie": Die Einwohner der 450-Einwohner-Gemeinde sind zutiefst erschüttert.

Mann tötet Tochter, Enkelkinder und sich selbst

Ein Mann im US-Staat Florida hat seine Tochter, sechs seiner Enkelkinder und sich selbst getötet. Die Enkelkinder seien zwischen knapp drei Monaten und elf Jahren alt gewesen, teilte die Polizei in Gilchrist County mit.

Der 51 Jahre alte Großvater habe am Donnerstagnachmittag selbst den Notruf abgesetzt und am Telefon noch damit gedroht, anderen und sich selbst Schaden zuzufügen. Als die Polizei eintraf, tötete der Mann sich selbst, sagte ein Polizeisprecher. Im Haus entdeckten die Beamten die tödlich verletzten Kinder und ihre 28 Jahre alte Mutter. Für die sieben Opfer kam jede Hilfe zu spät.

Das Haus des Mannes, wo sich die Bluttat ereignete, liegt im kleinen Ort Bell nahe der Stadt Gainesville im Norden Floridas. Einige der Kinder hätten bei ihm gelebt. Eine Enkelin hätte kommende Woche ihren sechsten Geburtstag gefeiert. Die weiteren Töchter waren knapp drei Monate sowie vier und neun Jahre, die Söhne acht und elf Jahre alt.

Täter wegen mehrerer Verbrechen polizeibekannt

Lokalreportern zufolge wurde das Gebiet um das Haus abgesperrt. Eine Gefahr für die Gemeinde bestand der Polizei zufolge nach der Tat nicht. Die Hintergründe des Familiendramas waren zunächst unklar.

Der Täter sei der Polizei bekannt gewesen, sagte der Sprecher. In der Vergangenheit hätten die Beamte mehrfach wegen "einer Reihe von Anlässen" zu seinem Haus ausrücken müssen. Im Jahr 2001 hatte Bell einem Bericht des Orlando Sentinel zufolge seinen acht Jahre alten Sohn bei einem Jagdausflug versehentlich erschossen. Kurz vor Beginn seines Prozess bekannte er sich schuldig und wurde wegen illegalen Waffenbesitzes zu drei Jahren Haft verurteilt. 1995 soll er einem Kind Nahrung und Unterkunft vorenthalten haben. 1992 soll er wegen Körperverletzung und einige Jahre später für den Besitz von Marihuana verurteilt worden sein.

Gemeinde "am Boden zerstört"

"Wir sind hier alle Familie", sagte der Polizeisprecher über die kleine etwa 450 Einwohner zählende Gemeinde. "Was soll man sagen?" Er bedauerte die Kinder, die nach dieser Tat am Freitag in die Schule gehen müssten und bat darum, für die Gemeinde zu beten. Einem Bericht der Zeitung USA Today zufolge bereiteten die Schulen in der Gegend eine passende Antwort für die Kinder vor, die am Freitagmorgen am Unterricht teilnehmen sollten.

Die Polizei versprach eine lückenlose Aufklärung. "So etwas wie das hier habe ich noch nicht gehandhabt. Dieser Bezirk, diese Gemeinde werden dadurch am Boden zerstört sein", sagte der Sprecher. Er bestätigte, dass es noch andere Mitglieder der Familie gebe, nannte aber nicht deren Verwandtschaftsgrad oder Alter. "Wir werden das überstehen", sagte er bei einer spontan anberaumten Pressekonferenz. "Einige Dinge kann man erklären, andere Dinge nicht. Dies ist eines der Dinge, die ich nicht erklären kann."

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