Ein Stockwerk ist völlig ausgebrannt, das Dach komplett zerstört, Fenster und Möbel zum Teil geschmolzen. Bei einem Großbrand in einer Bochumer Klinik sind am Freitagmorgen zwei Menschen ums Leben gekommen.
In einem Patientenzimmer in der sechsten Etage des Universitätsklinikums Bergmannsheils war ein Feuer ausgebrochen, das sich schnell auf die gesamte Station ausbreitete. Nach Angaben der Dortmunder Polizei könnte das Feuer von einer Patientin gelegt worden sein. "Suizidale Absichten sind nicht auszuschließen," sagte ein Sprecher der Polizei.
Es handele sich um eine 69-Jährige Frau, die in dem Zimmer untergebracht war, in dem das Feuer ausbrach. Sie starb in den Flammen. Bei dem zweiten Todesopfer handelt es sich um einen Patienten aus dem Nachbarzimmer.
Im Stockwerk über dem Brandherd soll der Operationssaal der Klinik liegen. Das Krankenhaus ist mit 650 Betten eine der größten Kliniken im Ruhrgebiet. Mehrere Stationen wurden evakuiert. Die Polizei schätzt den entstandenen Sachschaden auf mehrere Millionen Euro.
Ursache noch unklar
Nach ersten Erkenntnissen forderte der Brand zwei Todesopfer, weitere 16 Menschen wurden verletzt. Sechs von ihnen schweben nach Angaben der Polizei in Lebensgefahr. Mehr als 200 Feuerwehrleute rückten zum mehrstündigen Einsatz an, außerdem wurde Verstärkung aus dem gesamten Ruhrgebiet angefordert.
Die Feuerwehr bekämpfte den Brand stundenlang. Anwohnern wurde empfohlen, wegen der Rauchentwicklung Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Brandursache war zunächst unklar.
Das Feuer war gegen 2.35 Uhr ausgebrochen. In dem betroffenen Gebäude waren zuletzt 180 Patienten untergebracht, 100 von ihnen wurden vorzeitig entlassen, um die Lage zu entspannen. Weitere 80 Patienten werden hausintern verlegt. "Das Krankenhaus nimmt derzeit keine Patienten auf", teilte die Feuerwehr weiter mit. "Operationen finden bis auf weiteres nicht statt."
Das Ausmaß des Feuers könnte von einem Bettenlager verstärkt worden sein. "Das muss man jetzt klären, das ist die erste Information, dass in einem Geschoss darüber Betten gelagert wurden", sagte NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) bei einem Besuch am Brandort in Bochum.
Anmerkung der Redaktion: Wir haben uns entschieden, in der Regel nicht über Selbstmorde zu berichten, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Der Grund für unsere Zurückhaltung ist die hohe Nachahmerquote nach jeder Berichterstattung über Suizide.
Wenn Sie sich selbst betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge. Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die schon in vielen Fällen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen konnten.