Fehler in Schröder-Umfrage:Und sie kennen ihn doch

Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat eingeräumt, dass seine Studie falsch war, derzufolge nur jeder zweite Deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder als Regierungschef wiedererkennt.

Tatsächlich hätten etwa 80 Prozent der Befragten gewusst, welche Funktion Schröder habe, sagte Forsa-Chef Manfred Güllner der Stuttgarter Zeitung.

Die Instituts-Mitarbeiter hätten bei der Auswertung der Fragebogen fälschlicherweise Antworten wie "Bankrott-Kanzler", "Kanzler-Lehrling", "Hausmeister der Waschmaschine in Berlin" und "unser aller Chef" als nicht richtig anerkannt. Dieses Verhalten sei zwar "formal hyperkorrekt, aber politisch falsch", sagte Güllner.

Der Spiegel hatte am Wochenende vorab berichtet, bei einer bislang unveröffentlichten Forsa-Umfrage hätten zwar nahezu alle Befragten Schröder auf einem Foto erkannt; nur 51 Prozent hätten aber sein Amt korrekt angegeben.

Für die Erhebung nutzten die Demoskopen dem Bericht zufolge eine neue Online-Befragungsmethode, bei der die Teilnehmer per Fernbedienung am Bildschirm Fragen beantworteten.

Forsa-Chef Güllner verspreche sich von der Methode höhere Objektivität, weil die Befragten nicht durch Interviewer beeinflusst werden könnten.

(sueddeutsche.de/AFP)

© N/A - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: