Familiendrama in Berlin:17-Jähriger wegen Mordes an seinem Vater angeklagt

Ein Steuerberater wird in seiner Kanzlei in Berlin niedergeschossen und stirbt. Dringend tatverdächtig: der minderjährige Sohn des Opfers. Gegen ihn hat die Staatsanwaltschaft jetzt Anklage wegen Mordes erhoben.

Am 12. August 2013 soll ein damals 16-Jähriger seinen Vater erschossen haben. Er soll in Kanzleiräume im Berliner Stadtteil Westend gestürmt sein und zehnmal aus der Pistole gefeuert haben, im Beisein der Angestellten. Drei Kugeln trafen das Opfer in den Oberkörper, eine den Kopf, wenig später verstarb es im Krankenhaus.

Etwa fünf Monate nach der Tat hat die Staatsanwaltschaft jetzt Anklage gegen den Sohn erhoben. Ihm wird Mord vorgeworfen, Hintergrund sollen Familienstreitigkeiten gewesen sein.

Medienberichten zufolge lebten die Eltern des mutmaßlichen Täters getrennt. Der Mann wollte sich offenbar von seiner Frau scheiden lassen. Der Jugendliche war Mitte Oktober von einem Spezialkommando der Polizei festgenommen worden. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Bisher äußert er sich nicht zur Tat. Auch woher die Waffe stammte und wo sie sich derzeit befindet, ist unklar.

Nach Angaben der Polizei wird auch weiter gegen die Mutter und den Bruder ermittelt. Sie stehen unter dem Verdacht, an der Tat beteiligt gewesen zu sein.

Beide Söhne waren kurz nach der Tat schon einmal festgenommen, dann aber zunächst wieder freigelassen worden. Für einen dringenden Tatverdacht hatten die Beweise laut Staatsanwaltschaft anfangs nicht ausgereicht. Danach habe es aber neue Indizien und Zeugenaussagen gegeben.

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