Fall aufgeklärt:31-Jähriger gesteht den Mord an der kleinen Levke

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Der mutmaßliche Mörder der acht Jahre alten Levke aus Cuxhaven ist selbst Vater von zwei Töchtern und wegen versuchter Vergewaltigung vorbestraft.

Gegen Mark H. wurde bereits Haftbefehl wegen Verdachts auf Mord und schweren sexuellen Missbrauchs erlassen. Er hat ein "umfangreiches Geständnis" abgelegt.

Mit diesem Phantombild hatte die Polizei nach dem Täter gefahndet (Foto: Foto: ddp)

Der Mann war 1994 bereits zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Er soll versucht haben, eine Anhalterin zu vergewaltigen.

Ermittler sprachen von einer erdrückenden Beweislast. Es gebe keinen begründeten Zweifel, dass es sich nicht um den Mann handele, der Levke am 6. Mai in seinen Wagen lockte. Neben dem Geständnis gebe es "mehrere Indizien", die die Tatbeteiligung bestätigen.

Mark H. sei neben 1994 ein weiters Mal ins Visier der Ermittler geraten. 2000 soll er ein 17-jähriges Mädchen in sein Auto gelockt und gefesselt haben. Dieses Verfahren sei eingestellt worden.

"Meine Überzeugung ist: Wir haben ihn", sagte der Leiter der Sonderkommission Levke, Karsten Bettels, über den gefassten Mann, der seit 1995 in Bremerhaven lebte. Anfang 2005 solle Anklage erhoben werden. Der arbeitslose Installateur sei Vater von zwei Töchtern im Alter von 2 und 10 Jahren. Das ältere Kind lebe bei ihm.

Bei seiner Vernehmung habe der Mann Details berichtet, die nur der Täter wissen könne, so die Polizei. So kannte er sich in der Gegend um das sauerländische Attendorn (Kreis Olpe) gut aus, weil er dort geboren und aufgewachsen ist. In der Nähe des Ortes war die Leiche der Achtjährigen im August von einem Pilzsammler in einem unzugänglichen Waldstück gefunden worden.

Mehr als 4 000 Spuren

Das Mädchen war am 6. Mai spurlos in seinem Heimatort Cuxhaven-Altenwalde verschwunden. Mehrere groß angelegte Suchaktionen der Polizei blieben erfolglos. Erst eine komplizierte DNA-Analyse ergab mit Sicherheit, dass es sich bei dem Skelett um die Leiche von Levke handelte.

Insgesamt verfolgte die Sonderkommission der Polizei mehr als 4 000 Spuren. Neue Bewegung in den festgefahrenen Fall brachte Ende November die Veröffentlichung eines Phantombildes des möglichen Täters. Die Zeichnung zeigte einen etwa 40 Jahre alten Mann mit auffallend schiefer Nase, vollem Gesicht, Sonnenbrille und Oberlippenbart. Zeugen hatten diesen Mann am Tag des Verschwindens von Levke in der Nähe ihrer Schule gesehen. Es soll die Kinder auf dem Pausenhof beobachtet haben und in ein dunkelfarbiges Auto mit dem Kennzeichen des Rhein-Sieg-Kreises ("SU") gestiegen sein. Das Auto war Zeugen auch an anderen Stellen in Cuxhaven-Altenwalde aufgefallen.

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