Fall Amy aus Herford:Gericht verurteilt Angeklagten wegen Mordes

Er verging sich am vier Monate alten Baby seiner Freundin und misshandelte Amy so schwer, dass sie starb. Jetzt hat das Landgericht Bielefeld einen 26-Jährigen wegen Mordes verurteilt. Noch ist das Urteil jedoch nicht rechtskräftig.

Im zweiten Prozess um den Tod der vier Monate alten Amy aus Herford hat das Landgericht Bielefeld den 26-jährigen Täter wegen Mordes verurteilt. Es verhängte am Montag eine lebenslange Haft, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Verurteilt wurde Maik W. auch wegen schweren sexuellen Missbrauchs. Er hatte das Baby seiner Freundin vergewaltigt, geschüttelt und so stark in den Bauch geboxt, dass Milz und Leber einrissen.

Die Verteidiger von Maik W. (Mitte) hatten Amys Tod im Prozess als Körperverletzung mit Todesfolge gewertet. (Foto: dpa)

Im ersten Prozess war der Angeklagte von einer anderen Kammer desselben Gerichts wegen Totschlags zu 14 Jahren Haft verurteilt worden. In der Revision kritisierte der Bundesgerichtshof, die Kammer habe nicht ausreichend geprüft, ob es Mord war.

Auch im neuen Prozess äußerte sich der Angeklagte nicht zu seinen Beweggründen und Absichten. Doch aufgrund der Heftigkeit seiner Tat - das häufige Schütteln und massive Boxen - gingen die Richter jetzt davon aus, dass der Mann den Tod des kleinen Kindes billigend in Kauf genommen hat.

Die Anwälte des 26-Jährigen hatten das Verbrechen als Körperverletzung mit Todesfolge gewertet. Der Verteidigung steht jetzt erneut die Revision vor dem Bundesgerichtshof offen.

© Süddeutsche.de/dpa/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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