Fahrpreiserhöhung in Brasilien:Sieben Cent führen zu gewaltsamen Protesten

Die Preiserhöhung im brasilianischen Nahverkehr ist nicht groß. Doch hier geht es um grundsätzlich. Sieben Cent mehr sorgten für Ausschreitungen in ganz Brasilien.

Solche Szenen sind in Deutschland nur Älteren noch bekannt. Im Zuge der Studentenunruhen nach 1968 sorgten hierzulande Preiserhöhungen im öffentlichen Nahverkehr für Tumulte. Zum Beispiel in Freiburg, Hannover und Dortmund.

Nun kam es wegen der Erhöhung der Fahrpreise im öffentlichen Nahverkehr Brasiliens landesweit zu gewaltsamen Protesten. Wie die Polizei mitteilte, blockierten rund 2000 Demonstranten den Verkehr in verschiedenen Stadtteilen São Paulos. Die Organisatoren sprachen von 6000 Teilnehmern.

Einige Demonstranten verwüsteten Bushaltestellen und U-Bahnstationen, andere setzten Mülleimer in Brand, um gegen die Fahrpreiserhöhung von umgerechnet 1,14 Euro auf 1,21 Euro zu protestieren.

50 Menschen wurden bei Zusammenstößen mit der Polizei verletzt, 15 wurden festgenommen. Die meisten der Festgenommenen wurden jedoch am Freitag wieder auf freien Fuß gesetzt.

Auch in anderen Landesteilen gab es Proteste. Betroffen waren die Städte Natal im Nordosten, Goiania im Zentrum des Landes sowie Rio de Janeiro, wo zwei Menschen verletzt wurden. Landesweit sind weitere Proteste geplant.

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